Die Wirtschaft ergrünt

Kommentar
Von 24. Februar 2008

Im Wirtschaftsteil der konservativen FAZ gab es letzte Woche an einem Tag diese Überschriften: „Philipps rückt das Ökogeschäft in den Mittelpunkt“, „Sony und Allianz verpflichten sich zum Umweltschutz“ und „Grüne Aktienkurse“.

Am selben Tag war bekannt geworden, dass sich der Biolebensmittelanteil in den letzten zwei Jahren in Deutschland verdoppelt hat. Auch konservativen Kollegen fällt allmählich auf, dass Grün gewinnt – und zwar aus ökonomischen Gründen.

Grüne Geschäfte werden nicht nur für Bioläden, sondern auch für Konzerne zum Wachstumsfaktor. Energiesparlampen und Flachbildschirme sowie Flach-Fernseher mit geringem Stromverbrauch sind gefragt. Das Wirtschaften gegen die Natur stagniert und bringt immer größere Verluste, während die Öko-und Biobranchen boomen und wachsen.

Es wird künftig nur noch ein Wachstum mit der Natur geben können. Das alte Wachstum ohne Rücksicht auf Ressourcen und Natur ist an seine Grenzen gelangt deshalb sind Ökoprodukte auch keine Feigenblätter mehr. Wirtschaften gegen die Natur rechnet sich nicht mehr.

Ein Konzern wie Philipps macht bereits ein Fünftel seines Umsatzes mit Ökoware – das gleiche gilt für General Electric in den USA oder Sony in Japan. Bis 2012 will Philips seinen Anteil an Ökoprodukten auf 30 Prozent steigern – das sind 10 Milliarden Euro Jahresumsatz.

Das sind im wesentlichen Produkte, die energiesparend sind, keine gefährlichen chemischen Substanzen enthalten, ein geringes Gewicht und eine lange Lebensdauer haben und recycelfähig sind. Der Philipps-Konzern will ein „Green flagship“ sein. Andere werden folgen müssen oder ökonomisch abgehängt.

Das Verbraucherbewusstsein sensibilisiert sich ökologisch. Umweltfreundliche Produkte spielen im gesamten Wirtschaftsleben eine immer größere Rolle, auch wenn sie etwas teurer sind – von Lebensmitteln über die Energiesparlampen bis zum Energiesparhaus und sogar zum Solar-Plus-Energiehaus. Die einstige Nische wird zum Hauptgeschäft, das sich mittel- und langfristig auch rechnet.

In Japan wurde soeben von 15 Weltkonzernen die „Tokyo Erklärung“ verabschiedet – unter ihnen Hewlett Packard, Nike, Nokia, Polaroid und Sony. Sie versprechen sich durch das Einsparen von Treibhausgasen eine höhere Wirtschaftlichkeit.

Heute wird diese Öko-Dynamik noch oft unterschätzt. Dabei ist sie gar nicht neu. Sie zeichnet sich seit Jahren ab. Das Grundproblem der alten Ökonomie ist, dass ihre Vertreter vor lauter Krach beim Fällen und Fallen der alten Bäume das Wachstum des Grases überhören.

Die Aktienmärkte zeigen schon lange: Grüne Geschäfte bringen auch grüne Gewinne. Und grüne Erfolge werden zu Kurs-Treibern an der Börse. Der Erfolge von Solar- und Windaktien sind nur die Vorboten einer insgesamt ergrünenden Wirtschaft. Die Ökonomie entdeckt sich neu und wird ökologisch. Der entscheidende Vorteil eines sich abzeichnenden ökologischen Wirtschaftswunders: Folgekosten entfallen zum großen Teil.(Franz Alt 2008)

Weitere Informationen: Sonnenseite von Franz Alt



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