5,5 Prozent mehr Lohn: Arbeitgeber und IG Metall einigen sich

Die Gewerkschaft IG Metall und die Arbeitgeber in der nordwestdeutschen Stahlindustrie haben sich auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Dieser sieht eine Inflationsausgleich von insgesamt 3000 Euro sowie eine Lohnerhöhung um 5,5 Prozent ab 2025 vor.
Die IG Metall will den Druck in Berlin erhöhen.
Die IG Metall will den Druck in Berlin erhöhen.Foto: Friso Gentsch/dpa
Epoch Times16. Dezember 2023

In den Verhandlungen um Lohnerhöhungen und verkürzte Arbeitszeiten in der nordwestdeutschen Stahlindustrie haben sich die Gewerkschaft IG Metall und die Arbeitgeber in der Nacht zu Samstag auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Dieser sieht eine Inflationsausgleichsprämie von insgesamt 3000 Euro in zwei Schritten sowie eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 5,5 Prozent ab dem 1. Januar 2025 vor, wie die IG Metall in Düsseldorf mitteilte.

Weiter soll zur Sicherung der Beschäftigung die reguläre Arbeitszeit kollektiv von 35 auf bis zu 32 Stunden abgesenkt werden können, wofür Beschäftigte teilweise einen Lohnausgleich erhalten. Die Einigung sieht zudem die Möglichkeit vor, die individuelle Arbeitszeit auf 33,6 Stunden abzusenken. Wer älter als 60 Jahre ist, soll auch hierfür teilweise einen Lohnausgleich erhalten.

Der neue Tarifvertrag sei „zukunftsweisend für die Stahlindustrie“, erklärte IG-Metall-Vorstandsmitglied Nadine Boguslawski. „Die Optionen für Arbeitszeitverkürzungen mit Entgeltausgleichen sind ein Vorbild“, betonte sie. Die kurze Vollzeit mit Entgeltausgleich entlaste ältere Beschäftigte, zudem mache die Möglichkeit einer finanzierten 32-Stunden-Woche „Beschäftigung im Umbruch der Branche sicherer“.

Die IG Metall Nordrhein-Westfalen führt Flächentarifverhandlungen für die Stahl- und Eisenindustrie in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Bremen und Niedersachsen. Die Tarifverträge gelten nach Angaben der Gewerkschaft für rund 68.000 Beschäftigte. Für die ostdeutsche Stahlindustrie und die Beschäftigten im Saarland wird separat verhandelt.

Die Gewerkschaft war mit der Forderung nach Lohnerhöhungen und einer 32-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich in die Verhandlungen gegangen, was die Arbeitgeber als nicht umsetzbar ablehnen. Anfang Dezember kam es vor dem Hintergrund der stockenden Tarifverhandlungen zu ersten Warnstreiks in der nordwestdeutschen Stahlindustrie. (afp)



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