Bauernverband: Händler sollen aufhören, mit niedrigen Dauerpreisen zu werben

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"Lebensmittel sind keine Ramschwaren": Bauern-Protest vor dem Zentrallager von Lidl in Cloppenburg im Dezember 2020 (Symbolbild).Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa/dpa
Epoch Times9. Dezember 2020

Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat die großen Lebensmittelhändler zu besserer Bezahlung aufgefordert und mangelnde Wertschätzung beklagt. Die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Handel bedürfe „neuer Rahmenbedingungen und einer grundlegenden Veränderung“, erklärten die Bauern am Mittwoch in einem Forderungspapier an die Unternehmen Aldi, Lidl, Edeka und Rewe.

Sie forderten neben entsprechenden Selbstverpflichtungen der Händler in einem „Verhaltenskodex“ auch Änderungen im Kartellrecht.

„Die auf wenige Unternehmen konzentrierte Nachfragemacht des Lebensmitteleinzelhandels verhindert angemessene Vertragsbedingungen und Margen in der Lieferkette“, heißt es in dem DBV-Papier.

Viele durch internationalen Wettbewerb und Auflagen belastete heimische Betriebe seien „an der Grenze der Belastungsfähigkeit angelangt“. Zwar seien sie zu höheren Standards in Tier- und Umweltschutz sowie größeren Anforderungen ihrer Abnehmer bereit – das müsse aber finanziell „honoriert“ werden.

„Deutschland-Bonus“ für Lebensmittel aus heimischer Landwirtschaft

DBV-Präsident Joachim Rukwied sprach sich für einen „Deutschland-Bonus“ für Lebensmittel aus der heimischen Landwirtschaft aus, die „in der Regel mit deutlich höheren Standards erzeugt wurden als Produkte aus dem Ausland“. Diese Qualität müsse „ein anderes Preisschild haben“, forderte er.

Dafür müssen die Händler aus Sicht der Landwirte auch aufhören, in erster Linie mit ihren Preisen zu werben: „Dauerniedrigpreispolitik“ sei ein „Ausdruck von Ideenlosigkeit und zerstört Wertschöpfung und Nachhaltigkeit gleichermaßen“. Schließlich sollten sich die Unternehmen selbst „zum Aufbau langfristiger und verlässlicher Liefer- und Vertragsbeziehungen“ verpflichten.

Von der Bundesregierung forderte der DBV, das Kartellrecht stärker auf den Schutz von Erzeugern und Zulieferern auszurichten. Darüber hinaus sollten europaweite Standards für Produktqualität, Klimaschutz und Arbeitnehmerrechte in EU-Handelsabkommen festgeschrieben werden.

Rewe verweist auf Kooperationsverträge

Rewe verwies am Mittwoch auf einen seit Januar geltenden Verhaltenskodex für sogenannte Lokal-Partnerschaften mit Erzeugern: Demnach haben die selbstständigen Händler in der Handelsgenossenschaft mit mehreren tausend kleinen und mittelständischen Landwirtschaftsbetrieben in Deutschland regionale Kooperationsverträge.

Diese regeln laut Rewe beispielsweise, dass heimische Bauern ihr Obst und Gemüse oder ihre Milch direkt an die Partnermärkte liefern können – zu festgelegten Mengen und Preisen.

Rewe sieht in solchen langfristigen Partnerschaften „ein hohes Maß an Verlässlichkeit und Sicherheit“ für die Erzeuger und will sie „gezielt ausbauen“. Auch Projekte zur Vermarktung und zum Naturschutz werden nach Unternehmensangaben gemeinsam mit den Partnern umgesetzt; außerdem gibt es einen Schiedsmann für Vertragsstreitigkeiten. (afp)



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