DAX startet schwächer – Meta-Ausblick drückt Stimmung

Zwar war der Gewinn von Meta/Facebook gut, doch „der Ausblick auf der Kostenseite hat die Anleger massiv verschreckt“. Der DAX startete unter 18.000 Punkten.
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An der Frankfurter Börse. Die Aussichten sind mau.Foto: via dts Nachrichtenagentur
Epoch Times25. April 2024

Der DAX ist am Donnerstagmorgen schwächer in den Handelstag gestartet. Gegen 9:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 17.985 Punkten berechnet, 0,6 Prozent unter dem Schlussniveau vom Vortag.

Die Börsen hätten am Donnerstag gleich mit zwei Belastungen zu kämpfen, sagte Thomas Altmann von QC Partners. Der nachbörsliche Quartalsbericht von Meta habe zwar vom Quartalsgewinn her überzeugt, „der Ausblick auf der Kostenseite hat die Anleger jedoch massiv verschreckt“.

Und wenn Meta-Aktien in großem Stil abgestoßen würden, dann habe das auch große Auswirkungen auf den NASDAQ 100. „Denn mit einer YTD-Performance von zuvor +40 Prozent hat Meta im Alleingang für mehr als ein Drittel der bisherigen Jahresperformance des NASDAQ 100 gesorgt.“

Meta hat hohen Investitionsbedarf

Der US-Technologiekonzern Meta hatet im ersten Quartal seinen Gewinn verdoppelt und damit die Erwartungen übertroffen. Dennoch zeigten sich die Anleger nach der Vorstellung der Quartalszahlen am Mittwoch zurückhaltend, Grund ist vor allem der angekündigte höhere Investitionsbedarf für Künstliche Intelligenz (KI). Konzernchef Mark Zuckerberg zeigte sich optimistisch, beim Thema KI aufholen zu können.

Der Mutterkonzern von Facebook, Instagram und Whatsapp verzeichnete in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 12,4 Milliarden Dollar (rund 11,6 Milliarden Euro) Gewinn. Der Umsatz legte demnach im ersten Quartal um 27 Prozent auf 36,5 Milliarden Dollar zu. Mit beiden Kennzahlen übertraf das Unternehmen die Erwartungen der Analysten.

Zugleich kündigte Meta an, die in diesem Jahr geplanten Investitionen von 30 bis 37 Milliarden auf 35 bis 40 Milliarden Dollar zu erhöhen, da der Bedarf für Forschung, Entwicklung und technisches Material insbesondere im Bereich KI stark gestiegen sei. Die Aktie des kalifornischen Unternehmens sackte daraufhin im zweistelligen Prozentbereich ab.

„Der Aufbau einer führenden KI wird ein größeres Unterfangen sein“, sagte Zuckerberg. Es werde voraussichtlich „mehrere Jahre dauern“. Er zeigte sich aber überzeugt, dass Meta sich in Stellung gebracht habe, um den „am meisten genutzten KI-Assistenten der Welt“ zu entwickeln.

Einzelne Experten empfahlen, Meta solle Investitionen in sein „Metaverse“ – eine Art visueller Online-Welt, die Zuckerberg zur Zukunft des Internets erklärt hat – zurückstellen, um stattdessen mehr Mittel für KI frei zu machen. Reality Labs, die für das Metaverse zuständige Konzerntochter, machte im ersten Quartal 3,8 Milliarden Dollar Verlust.

Insgesamt attestieren Beobachter dem Unternehmen gute Aussichten. Meta verdient vor allem mit Online-Werbung Geld und hat mit weltweit 3,24 Milliarden Nutzern auf seinen Plattformen eine massive Reichweite. Die große Nutzerzahl bringt dem Konzern auch für KI Vorteile, weil er neue Modelle gut testen und ihren Erfolg messen kann.

Zinsen sind hoch

Zudem hätten die Zinsen wieder ein Niveau erreicht, ab dem sie die wirtschaftliche Entwicklung deutlich negativ beeinträchtigen könnten. „Mit 2,6 Prozent stehen die Renditen 10-jähriger Bundesanleihen jetzt wieder so hoch wie zuletzt zwischen September und November des vergangenen Jahres. Das erhöht die Finanzierungskosten der Unternehmen und drückt im Gegenzug die Gewinne.“

Die Zeit der Schnäppchenjäger sei bereits wieder zu Ende. Diejenigen, die in den Markt wollten, hätten gekauft. „Ohne erneute Kursrückgänge dürfte es für den DAX jetzt wieder schwer werden, in großer Zahl Käufer anzuziehen“, so Altmann.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Donnerstagmorgen etwas stärker: Ein Euro kostete 1,0714 US-Dollar (+0,16 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9334 Euro zu haben.

Der Goldpreis konnte profitieren, am Morgen wurden für eine Feinunze 2.322 US-Dollar gezahlt (+0,3 Prozent). Das entspricht einem Preis von 69,69 Euro pro Gramm.

Der Ölpreis stieg unterdessen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Donnerstagmorgen gegen 9 Uhr deutscher Zeit 88,23 US-Dollar, das waren 21 Cent oder 0,2 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags. (dts/red)



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