Bundesbank-Chef für Beendigung der EZB-Anleihekäufe für Krisenprogramm PEPP

Titelbild
Jens Weidmann, Präsident der Deutschen Bundesbank, spricht während der Bilanz-Pressekonferenz der Deutschen Bundesbank.Foto: Arne Dedert/dpa/dpa
Epoch Times17. Juni 2021

Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hält ein baldiges Ende der EZB-Anleihekäufe über das Krisenprogramm PEPP für geboten.

„Wenn der Notfall vorüber ist, für den das PEPP geschaffen wurde, muss es beendet werden“, sagte er dem „Handelsblatt“ (Freitagausgabe). Voraussetzung für eine Normalisierung der Geldpolitik ist aus Sicht von Weidmann eine gefestigte wirtschaftliche Erholung und ein Auslaufen der wesentlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie.

Hiermit rechnet er 2022. „Ich gehe derzeit davon aus, dass wir im nächsten Jahr keine ungewöhnliche Unterauslastung der Kapazitäten mehr haben werden – und zwar auch dann, wenn wir die geldpolitischen Notfallmaßnahmen zurückfahren.“

Eine Erhöhung des älteren APP-Programms, um ein Auslaufen von PEPP abzufedern, lehnt Weidmann ab. „Die beiden Programme haben unterschiedliche Zwecke, und ich würde sie nicht derart verzahnen.“ Auf seiner Sitzung in der vergangenen Woche hatte der EZB-Rat beschlossen, dass die Anleihekäufe im Rahmen von PEPP auch im nächsten Quartal deutlich umfangreicher ausfallen sollen als zum Jahresbeginn.

Weidmann ließ durchblicken, dass er eine Reduktion bevorzugt hätte. „In der anschließenden Pressekonferenz klang ja an, dass es auch Stimmen gab, das Tempo im Sommer zu drosseln“, sagte er. „Ich bin durchaus optimistisch, dass wir bei der Krisenbewältigung vorankommen und dann die Käufe vorsichtiger dosieren können.“

Der Bundesbank-Präsident erwartet trotz der zuletzt stärker gestiegenen Preise keine dauerhaft hohe Inflation. „Aus unserer Sicht ist der starke Preisanstieg in Deutschland vorübergehend, und es deuten sich in der mittleren Frist keine zu hohen Raten an.“

Eine hartnäckig überhöhte Inflation würde laut Weidmann unter anderem überschießende Lohnabschlüsse voraussetzen. „Dafür haben wir derzeit keine Anhaltspunkte.“ (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion