EU-Minister beraten über Auswirkungen für die Landwirtschaft

Der Krieg in der Ukraine könnte auch die Lebensmittelproduktion in Europa in Turbulenzen bringen - nicht nur bei den Preisen für Rohstoffe oder Dünger. Die Politik bemüht sich um ein Lagebild.
Russland ist ein bedeutender Exporteur auf dem internationalen Weizenmarkt.
Russland ist ein bedeutender Exporteur auf dem internationalen Weizenmarkt.Foto: Christoph Schmidt/dpa
Epoch Times2. März 2022

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Die EU-Agrarminister beraten am Mittwoch über Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die internationalen Lebensmittelmärkte und die Bauern.

„Der Einmarsch in die Ukraine birgt das Risiko einer Störung der globalen Märkte für landwirtschaftliche Produkte“, heißt es in einer offiziellen Ankündigung der Videokonferenz (15.30 Uhr). Auch die Energie und die Produktion von Gütern wie Düngemitteln seien betroffen. Seit Beginn des Krieges sind Weltmarktpreise den Angaben nach bereits stark gestiegen.

Ziel der Beratungen soll es sein, Informationen und Prognosen zu Angeboten und Preisen auszutauschen, Probleme zu identifizieren und Maßnahmen auch mit internationalen Partnern zu erwägen. Die Ressortchefs wollen außerdem über die Lebensmittelversorgung der Menschen in der Ukraine selbst sprechen.

Diese Länder sind besonders betroffen

Bundesminister Cem Özdemir (Grüne) hatte den Angriff Russlands auf die Ukraine scharf verurteilt. Sein Ressort teilte in einer ersten wirtschaftlichen Lage-Einschätzung mit, dass mögliche Auswirkungen auf die Agrar- und Düngemittelmärkte gemeinsam mit der EU beobachtet und bewertet würden. Die Ukraine und Russland seien zwar bedeutende Exporteure auf dem internationalen Weizenmarkt, die EU habe aber eine hohe Eigenversorgung. Besonders von Folgen betroffen sein könnten Länder in Nordafrika und Asien sowie die Türkei als Hauptimporteure.

Der Deutsche Bauernverband befürchtet wegen des Krieges Turbulenzen auch an den Agrarmärkten. Schon jetzt sei Stickstoffdünger exorbitant teuer und knapp. Diese Situation könne sich nun noch verschärfen, hieß es kürzlich. Hintergrund ist, dass der für Landwirte wichtige Stickstoffdünger aus Erdgas hergestellt wird – und die Gaspreise waren auch schon vor der jetzigen Eskalation hoch.

Das Agrarministerium erläuterte, es sei nicht auszuschließen, dass eine mögliche Unterbrechung von Exporten aus der Region für weitere Unsicherheiten sorgen könne – auch mit stärkeren Preisschwankungen. Insgesamt sei die Ernährungsindustrie durch Preissteigerungen auch bei Vorleistungen wie Düngemitteln und Energie betroffen. Im Zuge dessen seien „eine weitere Verteuerung von Lebensmitteln sowie eine Steigerung der Inflationsrate nicht auszuschließen“. (dpa/red)



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