Baden-Württemberg erteilt letzte Teilgenehmigung für Abriss von Atomkraftwerk Philippsburg

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AKW Philippsburg.Foto: Thomas Niedermueller/Getty Images, 2011
Epoch Times31. Juli 2020

Die Landesregierung von Baden-Württemberg hat am Freitag die letzte Teilgenehmigung für einen Abriss des Atomkraftwerks Philippsburg erteilt. Wie das Umwelt- und Energieministerium in Stuttgart mitteilte, gestattete es dem Betreiber EnBW weitere Abbrucharbeiten an dem bereits 2011 abgeschalteten Block eins des Kraftwerks am Rhein. Dabei geht es etwa um den Rückbau des alten Beckens zur Lagerung von Brennstäben und der massiven äußeren Betonhülle.

Die Genehmigungen zum Abriss des Ende 2019 stillgelegten zweiten Blocks des Kraftwerkskomplexes nördlich von Karlsruhe waren zuvor schon komplett erteilt worden, wie das Ministerium mitteilte. Die ersten Teilgenehmigung im Fall von Block eins erteilte es laut EnBW 2017. Im selben Jahr begannen auch die Arbeiten zu dessen Rückbau.

Der komplette Abriss der radioaktiven Teile eines Blocks dauert dem Betreiber zufolge etwa zehn bis 15 Jahre. Dieser erfolgt in vielen einzelnen Schritten. Im Mai wurden auf dem Gelände von Philippsburg bereits die beiden früheren großen Kühltürme des Kraftwerks gesprengt. Wegen der spektakulären Bilder wurde die Aktion bundesweit beachtet. Die Türme gehörten allerdings nicht zu dem radioaktiv kontaminierten Teil der stillgelegten Anlagen.

In Baden-Württemberg läuft derzeit nur noch eins von ehemals fünf Atomkraftwerken. Nach der Abschaltung von Block zwei in Philippsburg im Dezember vergangenen Jahres ist der Block zwei des Kraftwerks in Neckarwestheim der letzte Reaktor, der noch Strom produziert. Er wird laut Atomausstiegsgesetz Ende 2022 ebenfalls stillgelegt.

Für alle abgeschalteten Kraftwerke in dem Bundesland liegen nach der Entscheidung zum Block eins von Philippsburg bereits komplette Abrissgenehmigungen vor, wie das Umwelt- und Energieministerium in Stuttgart mitteilte. Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) sprach in diesem Zusammenhang von einem „weiteren wichtigen Schritt hin zu einer neuen Welt ohne Atomkraft in Deutschland“. (afp)



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