Neue Innovationsagentur des Bundes fordert jährlich 130 Millionen Euro

Titelbild
Durch die Innovationsagentur des Bundes werden sogenannte Sprunginnovationen gefördert.Foto: iStock
Epoch Times23. Februar 2021

Der Gründungsdirektor der neuen Innovationsagentur des Bundes, Rafael Laguna de la Vera, fordert mehr Geld und Freiheiten zur Förderung vielversprechender Technologien.

„Spätestens nach der Wahl brauchen wir jährlich 130 Millionen Euro“, sagte der Chef der Bundesagentur für Sprunginnovationen (SprinD) dem „Handelsblatt“ vom Dienstag (23. Februar). Nur so könnten wie im vergangenen Jahr über 400 Projektideen gesichtet und mindestens vier Projekte massiv gefördert werden.

Laguna forderte außerdem, regulatorische Hürden für seine Agentur per Gesetz aufzuheben. „Bürokratiemonster vom Vergabe- bis zum Beihilferecht, die Missbrauch von Steuergeld verhindern sollen, sind für Innovatoren tödlich“, sagte er der Zeitung. „Die Amerikaner und Chinesen lachen sich tot.“

Er kritisierte zudem, dass die Agentur eine Ausnahmegenehmigung für jedes überdurchschnittliche Gehalt brauche. „So kann man auf Dauer keine Sprunginnovationen voranbringen“, sagte Laguna. „Wir brauchen die Freiheit, die besten Experten und Expertinnen anzuheuern, die es gibt.“ So könne SprinD zum Modell für Startups von Forschungsorganisatoren und Universitäten werden.

Die Bundesregierung hatte 2018 die Gründung der Agentur zur Förderung sogenannter Sprunginnovationen beschlossen; seit Ende 2019 soll sie Ideen aus Deutschland zum Markterfolg verhelfen.

Als Sprunginnovationen werden Neuerungen bezeichnet, die einen revolutionären Charakter haben – das heißt: das Potenzial, eine bestehende Technik zu ersetzen. Als ein Beispiel hierfür gilt etwa der mp3-Standard für digital gespeicherte Audiodateien, der maßgeblich in Deutschland entwickelt, kommerziell dann aber vor allem in anderen Ländern genutzt wurde.

Ein aktuelles Projekt der Agentur ist ein Medikament gegen Alzheimer. „Es basiert, ähnlich wie die mRNA von Biontech, auf einem völlig neuen Mechanismus“, sagte Laguna. Er sprach von einer „Plattform-Innovation“, die auch bei Krankheiten wie Parkinson oder Diabetes helfen könnte.

Außerdem fördert die Agentur unter anderem die Entwicklung einer besonders hohen Windkraftanlage für das Festland sowie eines Analogrechners auf einem Chip. „Das Thema boomt weltweit und wird als Rettung der KI gehandelt, weil digital die Grenzen erreicht sind“, sagte Laguna. Hier „müssen wir uns sehr beeilen, damit uns nicht andere zuvorkommen“. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion