„Diese Wahrheit traut sich die EZB nicht auszusprechen“

Titelbild
Eine Frau im Supermarkt.Foto: INA FASSBENDER/AFP via Getty Images
Epoch Times16. Oktober 2021

Der Leipziger Ökonom und Inflationsexperte Gunther Schnabl rechnet mit anhaltend hohen Teuerungsraten in kommenden Jahren und sieht die Gründe dafür unter anderem in den Rettungsprogrammen für den Euro und Griechenland.

„Die Inflation könnte noch bis zu fünf Jahre ähnlich hoch bleiben“, sagte er der „Bild“ (Samstagausgabe). „Denn es ist unwahrscheinlich, dass die nächste Bundesregierung die Kraft für einen harten Sparkurs besitzt.“

Schnabl sagte, dass aber genau ein solcher Sparkurs nötig sei, „um die Inflation zu drücken: Ausgaben kürzen, so dass die EZB ihre Ankäufe von Staatsanleihen reduzieren kann“.

Ein weiterer Grund für eine anhaltend hohe Inflation seien die hohen Schulden vieler EU-Staaten. „Um dem Inflationsdruck entgegenzuwirken, müsste die EZB die Zinsen anheben. Das ist nicht möglich, weil dann die hoch verschuldeten Euro-Länder in erhebliche Finanzschwierigkeiten kommen würden“, sagte der Ökonom. „Diese Wahrheit traut sich die EZB nicht auszusprechen.“

Die „höchste Inflation seit 28 Jahren“ sei „die Quittung für eine Serie von Rettungspolitiken: die Banken-Rettung 2008/09, die Euro-Rettung, die Griechenland-Rettung sowie die Italien-Rettung und die Rettung vieler Unternehmen in der Coronakrise“.

Die EZB kaufe seit Jahren Staatsanleihen. Sie finanziere so „die massive Verschuldung der Euro-Staaten und bringt viel Geld in Umlauf, das die Inflation begünstigt“, sagte Schnabl der „Bild“. (dts/oz)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion