Opec+ setzt moderate Förderpolitik unbeirrt fort

Die Ukraine-Krise hat die Ölpreise auf mehrjährige Höchststände getrieben. Eine große Produzenten-Gruppe will jedoch nicht gegensteuern. Russland ist ein gewichtiges Mitglied der Allianz.
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Hauptquartier der OPEC, der Organisation erdölexportierender Länder, in Wien. Symbolbild.Foto: JAKUB SUKUP/AFP via Getty Images
Epoch Times3. März 2022

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Die von Saudi-Arabien und Russland dominierte Ölallianz Opec+ hält trotz des Kriegs in der Ukraine an ihren vorsichtigen Produktionserhöhungen fest. Im April wollen die 20 Länder ihre tägliche Fördermenge wie geplant um 400.000 Barrel (1 Barrel = 159 Liter) ausweiten, wie die Gruppe nach einer kurzen Online-Sitzung am Mittwoch bekannt gab.

Am Mittwoch markierten die beiden wichtigsten Erdölsorten Brent und West Texas Intermediate (WTI) erneut mehrjährige Höchststände bei zwischenzeitlich 113,94 US-Dollar (Brent) und 112,51 Dollar (WTI). Auslöser des Preisschubs am Rohölmarkt sind der Angriff Russlands auf die Ukraine und die denkbaren Folgen für das Ölangebot.

Einerseits halten es Fachleute für möglich, dass große Volkswirtschaften die Einfuhr russischen Erdöls sanktionieren, andererseits werden auch Gegensanktionen Russlands bis hin zu einem Ausfuhrstopp für möglich gehalten. Russland ist einer der größten Ölexporteure der Welt.

Zusätzliches Öl aus dem Iran?

In der Mitteilung der Opec+ wurde die russische Militäraktion in der Ukraine nicht direkt angesprochen. Aus Sicht der Allianz seien die derzeitigen Preisbewegungen nicht auf eine Veränderung von Nachfrage oder Angebot zurückzuführen, „sondern von den derzeitigen geopolitischen Entwicklungen verursacht worden“. Saudi-Arabien, einer der größten Ölproduzenten der Welt, sandte keine Signale aus, dass es im Falle eines russischen Lieferstopps eigenes Öl in den Markt pumpen würde, um die Ausfälle zu kompensieren.

Zusätzliches Öl könnte hingegen in absehbarer Zeit aus dem Iran fließen, falls die Verhandlungen zur Wiederherstellung des Atompaktes von 2015 in Wien wie erhofft in den nächsten Tagen abgeschlossen werden. Dann müsste nicht nur Teheran sein Atomprogramm wieder einschränken, sondern Washington müsste auch das US-Embargo gegen iranisches Öl aufheben. Im Zuge dieser Sanktionen ist Irans Tagesproduktion um 1,3 Millionen Barrel gesunken.

Opec+ besteht aus der in Wien ansässigen Organisation erdölexportierender Länder (Opec) und einer Gruppe von Ländern unter russischer Führung, die ihre Produktionsziele absprechen und so Angebot und Preise beeinflussen. (dpa/mf)



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