Studie: Wunsch nach Selbstständigkeit bleibt auf niedrigem Niveau

Der Wunsch nach einer beruflichen Selbstständigkeit bleibt in Deutschland auf einem Tiefpunkt.
Titelbild
Computer-Nutzerin (Archiv)Foto: via dts Nachrichtenagentur
Epoch Times26. Januar 2024

Nur 23 Prozent der 18-bis-67-Jährigen entschieden sich 2022 unabhängig von ihrer aktuellen persönlichen Situation für die berufliche Selbstständigkeit, 72 Prozent wollen eine Anstellung, so eine Erhebung im Auftrag der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die am Freitag veröffentlicht wurde.

Das sei angesichts des Fachkräftemangels und der damit einhergehenden großen Auswahl an guten Arbeitsmarktalternativen zwar nachvollziehbar, mit Blick auf den Erhalt der breiten Unternehmensbasis in Deutschland – und somit den Wettbewerb – aber besorgniserregend, kommentiert die öffentlich-rechtliche Förderbank das Ergebnis.

Der Unterschied in der Selbstständigkeitspräferenz zwischen Männern und Frauen hat sich dabei im Jahresvergleich kaum verändert. Unabhängig von ihrer aktuellen persönlichen Situation hätten sich Frauen 2022 seltener für die berufliche Selbstständigkeit entschieden als Männer (18 vs. 28 Prozent).

Das sei zwar auch in vergleichbaren Industrieländern zu beobachten, mit einer Relation von 1,6 zwischen Männern und Frauen dürfte Deutschland aber am oberen Ende eines Ländervergleichs liegen, so die KfW.

Bei Menschen ohne Selbstständigkeitserfahrung ist die Selbstständigkeitspräferenz sogar noch etwas geringer: Ohne ehemalige und aktuelle Selbstständige ziehen nur 17 Prozent der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter die Selbstständigkeit einer Anstellung vor, 30 Prozent können es sich allerdings vorstellen, sich einmal selbstständig zu machen.

Vor knapp 10 Jahren war diese Gründungsbereitschaft etwas seltener. Bei der Entwicklung zeigen sich jedoch deutliche Unterschiede nach dem Lebensalter. Grundsätzlich nimmt die Gründungsbereitschaft mit dem Lebensalter ab.

Das hänge zum einen maßgeblich mit der verbleibenden Zeit im Erwerbsleben zusammen, die bei Jüngeren noch länger ist und Gründungsgelegenheiten daher wahrscheinlicher macht, zum anderen manifestieren sich im Lauf des Erwerbslebens auch Pfadabhängigkeiten, die entsprechend negativ auf die Gründungsbereitschaft Älterer wirken, so die KfW. (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion