Umfrage zeigt Ernüchterung der Deutschen

Drei Viertel der Deutschen glauben nicht an sinkende Strompreise durch Laufzeitverlängerung bei deutschen Atomkraftwerken
Von 15. Juli 2009

Allerneuste Umfrageergebnisse des Emnid-Instituts für Greenpeace zeigen deutlich die Ernüchterung und Desillusioniertheit der deutschen Bevölkerung gegenüber Aussagen der Atomlobby, die finanzielle Vorteile in Form von sinkenden Strompreisen versprechen. Allzu oft hat sich in der Diskussion um die wahren Kosten von Atomkraftwerken gezeigt, dass am Ende doch die Bürger die Dummen sind und zwar indirekt als Steuerzahler und direkt als Stromkunden. Viele unterstellen bereits standardmäßig den Energie-Riesen genau wie den Benzin-Konzernen, dass die Informationen eher gezielte Desinformationen sind mit dem Zweck der Ruhigstellung von „Querulanten“.

Und so argwöhnen denn auch 74 Prozent der befragten Bundesbürger, dass die Strompreise durch Laufzeitverlängerung von deutschen Atomkraftwerken den Strompreis für die einzelnen Bürger nicht wie angekündigt sinken werden. Doch halten es immerhin noch 22 Prozent für möglich, dass es dadurch doch günstigere Preise geben könnte.

Glaubwürdigkeit kontra Wahlprogramm

Selbst die Wähler der CDU stellen sich hier die Glaubensfrage und meinen mit 68 Prozent, dass eine Preissenkung eher unwahrscheinlich wäre. Atomexperte Heinz Smital von Greenpeace sagt dazu: „Sogar CDU/CSU-Wähler, die als Befürworter der Atomkraft gelten, scheinen nicht daran zu glauben, dass auch Stromverbraucher von diesem Gewinn profitieren könnten.“ Smital klärt auf: „Eine Betriebsverlängerung alter Atomkraftwerke würde den Energiekonzernen pro Tag und Kraftwerk etwa eine Million Euro bescheren.“

Noch weniger rechnen laut Emnid die Wähler der anderen Parteien mit günstigem Atomstrom durch längere Laufzeiten: 81 Prozent der SPD-Wähler, 84 Prozent von Bündnis 90/Die Grünen, 72 Prozent der FDP-Wähler und 86 Prozent der Linken glauben nicht an niedrige Strompreise durch alte Atommeiler

Versorgung nicht gefährdet

Die Bundesregierung hat im vergangenen Jahr in einem Gutachten erklärt, dass die Stromversorgung in Deutschland trotz des Atomausstiegsgesetzes sicher gestellt ist. Eine unlängst vom Bundesumweltministerium veröffentlichte Studie weist darauf hin, dass eine Laufzeitverlängerung im Gegenteil zur Erhöhung der Strompreise führen und Innovationen für Erneuerbare Energien bremsen könnte.

„Unter Druck geratene Atomstromkonzerne und ihre politischen Steigbügelhalter wollen die Angst der Bundesbürger vor Energieengpässen schüren“, sagt Smital. „Doch es gibt keinen Grund für Verunsicherungen: Der Atomausstieg wird weder zu höheren Strompreisen noch zum Stromnotstand führen.“

 

 

 

 

 



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