Bayer-Chef trotz Trump-Sieg optimistisch bei Monsanto-Übernahme

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BayerFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times24. November 2016

Trotz des Siegs von Donald Trump bei den Präsidentschaftswahlen in den USA ist Bayer-Chef Werner Baumann optimistisch, den US-Saatgutkonzern Monsanto wie geplant bis Ende des Jahres 2017 zu übernehmen. „Tatsächlich ist die Sorge vor zunehmendem Protektionismus verbreitet“, sagte Baumann der Wochenzeitung „Die Zeit“. Bisher wisse aber niemand genau, ob man Trumps Aussagen im Wahlkampf für bare Münze nehmen könne.

„Ich denke, wir sollten erst einmal abwarten, bis er im Amt ist und seine Regierungsmannschaft ausgewählt hat.“ Bayer will den Saatgut- und Biotechnologiekonzern aus St. Louis für 66 Milliarden Dollar übernehmen. In den USA prüft ein Ausschuss der US-Regierung, ob Übernahmen durch ausländische Unternehmen die nationale Sicherheit beeinträchtigen; dem Geschäft müssen außerdem Kartellbehörden in 30 Ländern zustimmen. Am 13. Dezember wollen jedoch zunächst die Aktionäre von Monsanto darüber abstimmen: „Ich zittere gar nicht“, sagte Baumann der Zeitung. „Unser Angebot ist attraktiv. Ich erwarte eine stabile Mehrheit dafür.“ Baumann hat die Übernahme im September angekündigt – weniger als ein halbes Jahr, nachdem er den Chefposten bei dem Leverkusener Pharma- und Chemiekonzern übernommen hatte. „Das Timing war für mich in meiner Rolle sicher nicht ganz ideal, ich bin ja erst seit Mai im Amt. Und ich bin lange genug im Unternehmen, um zu wissen, dass eine solche Transaktion nicht ohne Risiken ist“, sagte Baumann. Trotzdem sei der Schritt richtig und sorgfältig geprüft und vorbereitet worden. „Dass wir mit unseren Prognosen oft gut liegen, zeigt unsere Vergangenheit“, so Baumann. Seit 2005 habe Bayer rund 130 Firmen übernommen oder verkauft und die Ziele dabei „überwiegend erreicht“. Die Übernahme stößt seit Wochen auf öffentliche Kritik. „Es fühlt sich nicht besonders gut an, wenn Sie als das neue Gesicht des Unternehmens gleich unter einen gewissen Druck kommen“, so Baumann. Allerdings könne er sich auf die Unterstützung seines Unternehmens verlassen. „Man darf nicht direkt umfallen, wenn der Wind mal stärker ins Gesicht bläst.“ Der schlechte Ruf Monsantos begründe sich auf der Vergangenheit des Unternehmens, so Baumann, „heute ist Monsanto ein modernes, hervorragend geführtes Biotechnologie-Unternehmen mit einer exzellenten Forschung“. Kritiker der Übernahme fürchten, Landwirte könnten in Zukunft zu abhängig von Bayer werden – schon allein, weil es nach der Übernahme von Monsanto 30 Prozent des Saatgutmarkts auf sich vereine. Baumann hält die Kritik für unbegründet: „Man kann einem Unternehmen doch nicht vorwerfen, dass es ein attraktives Angebot für Kunden bereithält. Und kein Landwirt dieser Welt ist gezwungen, Saatgut und Pflanzenschutz von uns zu kaufen.“ Baumann kündigte an, sich mit „kritischen Organisationen“ auszutauschen, sofern „der Wille zu sachlichen Gesprächen“ vorhanden sei. Allerdings sei das nicht immer der Fall: „Es gibt bestimmte Gruppen, die sind ideologisch so festgelegt, dass sie inhaltlichen Argumenten nicht zugänglich sind.“ Es wird derweil immer deutlicher, dass Bayer den Namen Monsanto nach der Übernahme aufgeben könnte. Bayer kaufe das Unternehmen nicht wegen seines Namens, sagte Baumann, wichtiger als der Name Monsanto sei die Tatsache, Landwirte zu unterstützen. (dts)



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