BMW verkündet Milliardenauftrag für neue chinesische Batteriefabrik in Thüringen

BMW hat einen Auftrag zur Lieferung von Batteriezellen an den chinesischen Hersteller CATL vergeben, der Vertrag wurde entsprechend unterzeichnet.
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In Erfurt entsteht eine neue Batteriefabrik, erster Kunde wird BMW sein.Foto: Lino Mirgeler/dpa
Epoch Times9. Juli 2018

Der Münchner Autohersteller BMW hat einen Auftrag über vier Milliarden Euro zur Lieferung von Batteriezellen an den chinesischen Hersteller CATL vergeben. Davon sollten Batteriezellen im Wert von 1,5 Milliarden Euro aus der in Erfurt geplanten neuen Batteriezellenfabrik kommen, sagte BMW-Einkaufsvorstand Markus Duesmann am Montag in München. Die Gewerkschaft IG Metall hofft, dass durch das Werk in Thüringen dort bis zu 1000 neue Arbeitsplätze entstehen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sprach bei den deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen in Berlin von einem „wichtigen Tag für Thüringen“. Nach Angaben der Bundesregierung wurde eine Projektvereinbarung zwischen dem Freistaat und dem auf Batteriezellen spezialisierten Unternehmen aus China unterzeichnet.

Es sei natürlich ein „qualitativ neuer Schritt, wenn ein chinesisches Unternehmen mit einer Technologie kommt, die wir in Europa zur Zeit nicht besitzen“, sagte Merkel. „Ich glaube, wenn wir es selber könnten, wäre ich auch nicht traurig, aber nun ist es einmal so. Und wenn diese Investition schon stattfindet in Europa, dann ist es gut, wenn sie in Deutschland stattfindet“, fügte die Kanzlerin hinzu.

„Auf der an anderen Seite sind wir ein starker Automobilstandort“, sagte Merkel weiter. „Und es schließt ja nicht aus, dass wir dann irgendwann auch einen Wettbewerb entwickeln zu den chinesischen Anbietern.“

BMW ist nach eigenen Angaben der erste Kunde des neuen Werks in Thüringen. Ab 2021 sollten die Zellen für den BMW iNext aus Erfurt kommen, sagte Duesmann. BMW sei „ein bisschen stolz“ darauf, dass sich sein Partner CATL für einen Standort in Deutschland entschieden habe.

„Natürlich ist das ein starkes Bekenntnis zum Standort Deutschland, unserer Heimat.“ Durch die Ansiedlung gebe es auch einen Know-How-Zufluss. „Das Know-How ist in Europa bisher nicht da gewesen“, sagte Duesmann. Von dem Vier-Milliarden-Euro-Auftrag an Contemporary Amperex Technology (CATL) sind demnach 2,5 Milliarden Euro für Batteriezellen aus China.

Die Gewerkschaft IG Metall begrüßte die Investitionsentscheidung des chinesischen Unternehmens CATL. Die Gewerkschaft hoffe darauf, dass im neuen Werk bis zu 1000 neue Arbeitsplätze entstehen könnten, erklärte IG-Metall-Bezirksleiter Jörg Köhlinger. Die Ankündigung, im Freistaat eine Zellfabrik zu errichten, sei „ein gutes Signal für Thüringen“.

Thüringen profiliere sich inzwischen „nicht mehr über Billiglöhne, sondern als Technologiestandort.“ Das mache den Freistaat attraktiv für Unternehmen der Zukunftstechnologien. „Die nun bekannt gegebene Investitionsentscheidung ist der Lohn für diese Strategie“, erklärte Köhlinger. „Die Batteriezelle ist aus meiner Sicht der Kolben von morgen.“

(afp)



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