CEO des Immobilienkonzerns: Deutsche Wohnen gehört „nicht zu den Treibern der Mietsteigerungen“

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Ein Wohnhaus aus DDR-Zeiten steht in der Nähe des Sendeturms am Alexanderplatz im Stadtzentrum in Berlin. Die Wohnungspreise sind in den letzten Jahren in den meisten größeren Städten Deutschlands deutlich gestiegen.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times25. März 2021

Der Immobilienkonzern Deutsche Wohnen hält die Entwicklung der Mietpreise in Deutschland in Spitzenlagen inzwischen nach eigenen Angaben selbst für bedenklich. „Mieten in Frankfurt oder München von 18 Euro pro Quadratmeter sind ungesund“, sagte Deutsche-Wohnen-Chef Michael Zahn dem „Handelsblatt“. Doch wer in Märkte regulatorisch eingreife, die auf Jahre hinaus verknappt sind, mache „es nur schlimmer“.

Die Deutsche Wohnen gehöre „nicht zu den Treibern der Mietsteigerungen“, so Zahn. Die Mieten im Bestand seien bei der Deutschen Wohnen durchschnittlich um rund 1,5 Prozent gestiegen. „Wir tragen also eher zur Entlastung des Marktes bei.“

Im Streit um den Berliner Mietendeckel hält der Vorstandschef das im zweiten Quartal erwartete Urteil des Bundesverfassungsgericht über die Zulässigkeit der Regelung für eine Wegmarke der ganzen Branche. „Das Votum wird insgesamt richtungsweisend sein“, glaubt Zahn.

Der DAX-Konzern hatte von Anfang an allen neuen Mietern Verträge vorgelegt, die nachträgliche Rückzahlungen zulassen, sollte der Mietspiegel verworfen werden. „Wir werden hier sehr umsichtig vorgehen“, so der Vorstandschef. Man finde Regelungen mit den Mietern, wenn jemand die Rückstände nicht zahlen könne.

SPD, Grüne und zuvor die Linken hatten sich zuletzt in ihren Programmen für die Bundestagswahl sogar für die Einführung von bundesweiten Mietdeckeln ausgesprochen. Zahn mahnte die Politik jedoch, den Bogen nicht zu überspannen. „Wir müssen aufpassen, dass die politische Debatte nicht das Augenmaß für Maßnahmen verliert.“

Der Vorstandschef verteidigte in diesem Zusammenhang sein Unternehmen, das sich in Berlin derzeit mit einer Unterschriftenkampagne zur Enteignung seiner Wohnungen in der Hauptstadt konfrontiert sieht. Auf dem deutschen Immobilienmarkt sieht er keine Anzeichen für ein baldiges Ende des Booms. „In einem Marktumfeld mit niedrigen Zinsen dürften Immobilien weiter zu den gefragtesten Anlageklassen gehören“, sagte Zahn voraus.

Wenn der Wohnungsmarkt noch „mehr reguliert und damit stranguliert wird“, werde das dafür sorgen, dass mehr Neubauten als Eigentum angeboten werden. „Insofern glaube ich, dass die Kaufpreise für Immobilien in den nächsten Jahren nicht sinken werden.“ (dts)



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