Bankkrise in Italien: Chef der Wirtschaftsweisen lehnt Staatshilfe mit Steuergeld ab

"Das Risiko steigt, dass die EU noch weiter in Richtung einer Haftungsgemeinschaft rutscht, wenn der gerade erst geschaffene Rahmen für Bankenabwicklungen gleich wieder in Frage gestellt wird", sagte der Chef der Wirtschaftsweisen.
Titelbild
Banken-HochhäuserFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times12. Juli 2016

Christoph Schmidt, der Chef der Wirtschaftsweisen, lehnt eine Rettung von Italiens Banken mit Steuergeld ab: „Das Risiko steigt, dass die EU noch weiter in Richtung einer Haftungsgemeinschaft rutscht, wenn der gerade erst geschaffene Rahmen für Bankenabwicklungen gleich wieder in Frage gestellt wird“, sagte Schmidt der „Rheinischen Post“ (Dienstagausgabe).

Das in Europa verabredete Vorgehen zur Banken-Rettung sehe den so genannten Bail-in vor, nach dem zuerst die Gläubiger einer Bank an deren Verlusten beteiligt werden. „Es ist natürlich für die italienische Politik sehr unangenehm, eine Verlustbeteiligung heimischer Gläubiger und damit Wähler durchzusetzen.“

Doch der Bestandsschutz von italienischen Kleinanlegern sei kein Grund, die EU-Regeln zu brechen. Stattdessen empfahl Schmidt: „Wenn es der gesellschaftliche Konsens in Italien verlangt, Kleinanleger nicht an den Verlusten aus notleidenden Krediten der Banken zu beteiligen, gäbe es einen klaren Weg, der das Prinzip des Bail-in nicht verletzt: Erst kommt die Abwicklung des Bail-in, so wie vorgesehen, dann kann die italienische Regierung die Kleinanleger aus Haushaltsmitteln entschädigen.“

Schmidt mahnte: „Regeltreue wäre ein Weg, um das verloren gegangene Vertrauen in die Stabilität der Währungsunion wiederherzustellen.“

(dts Nachrichtenagentur)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion