Desaster: Deutsche Bank mit Details zur tiefroten Bilanz 2015 – 6,8 Milliarden Euro Verlust

Teure Rechtsstreitigkeiten, Abschreibungen und Kosten für die geplante Streichung von netto 9000 Stellen belasten Deutschlands größtes Geldhaus.
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Der Chef der Deutschen Bank, John Cryan, stellt sich den Fragen der Journalisten zur Jahresbilanz.Foto: Boris Roessler/Archiv/dpa
Epoch Times28. Januar 2016

Rekordverlust, Aktienkurs im Keller, Dividende gestrichen, Boni gekürzt – die Deutsche Bank hat Anlegern und Mitarbeitern zuletzt wenig Freude gemacht.

Das vergangene Jahr endete nach vorläufigen Zahlen mit dem höchsten Verlust in der Unternehmensgeschichte: rund 6,8 Milliarden Euro. Heute gibt es die Details zur Jahresbilanz. Konzernchef John Cryan stellt sich in Frankfurt den Fragen der Journalisten – zum zweiten Mal seit seinem Amtsantritt im Juli.

Teure Rechtsstreitigkeiten, Abschreibungen und Kosten für die geplante Streichung von netto 9000 Stellen belasten Deutschlands größtes Geldhaus. Ein Radikalumbau soll den Dax-Konzern zurück in die Erfolgsspur bringen. Cryan stimmte die Belegschaft für die nächsten beiden Jahre auf „harte Arbeit und Belastungen“ ein. Die Zahlen für 2015 fielen noch schlechter aus als von Analysten erwartet.

Allein im letzten Quartal 2015 belaufe sich der Verlust auf 2,1 Milliarden Euro, teilte das Geldhaus am Donnerstag mit. "Wir haben 2015 beachtliche Fortschritte bei der Umsetzung unserer Strategie gemacht. Die dringend erforderlichen Entscheidungen, die wir in der zweiten Jahreshälfte getroffen haben, haben zu einem Verlust nach Steuern im vierten Quartal und im Gesamtjahr beigetragen", so John Cryan, Co-Vorstandsvorsitzender bei der Deutschen Bank.

Das Kreditinstitut arbeite weiter "hart daran, unsere Altlasten zu bereinigen": "Wir werden über das ganze Jahr hinweg kontinuierlich am Umbau der Bank arbeiten und Investitionen vornehmen", kündigte Cryan an. Das Gesamtjahresergebnis beinhaltet auch die im dritten Quartal verarbeiteten Wertminderungen von 5,8 Milliarden Euro auf den Geschäfts- oder Firmenwert sowie immaterielle Vermögenswerte, außerdem für das Gesamtjahr Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten von rund 5,2 Milliarden Euro und Belastungen für Restrukturierungen und Abfindungen von rund einer Milliarde Euro. (dpa/dts)



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