Deutliche Mehrheit gegen Lokführerstreik – Bahn: „Mit dem Kopf durch die Wand geht es nicht“

Die meisten Menschen in Deutschland finden den erneuten Bahnstreik der GDL unangemessen. Nur rund ein Drittel der Befragten zeigen Verständnis für die Maßnahmen der Lokführergewerkschaft.
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Am 24. Januar 2024 in Frankfurt am Main. Die Mehrheit der Bevölkerung hat kein Verständnis für den Bahnstreik.Foto: Thomas Lohnes/Getty Images
Epoch Times24. Januar 2024

Der sechstägige Streik der Lokführergewerkschaft GDL stößt einer Umfrage zufolge in der Bevölkerung überwiegend auf Ablehnung. 59 Prozent haben kein Verständnis dafür, wie eine Erhebung von YouGov ergibt. 34 Prozent haben demnach Verständnis für den Ausstand.

Das Institut befragte nach eigenen Angaben 4124 Personen in Deutschland ab 18 Jahren. Die Ergebnisse sind demnach repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren. Die GDL bestreikt bis einschließlich Montag die Deutsche Bahn. Hintergrund ist der Tarifkonflikt mit dem Konzern.

„Mit dem Kopf durch die Wand geht es nicht“

Von Seiten der Bahn wurde der sechstägigen Streik der Lokführer scharf kritisiert und die Gewerkschaft GDL an den Verhandlungstisch zurückgerufen.

Die Bahn habe bis zuletzt versucht, den Ausstand zu verhindern, „doch die GDL verweigert sich und eskaliert die Lage“, sagte Bahn-Sprecherin Anja Bröker am Mittwochmorgen in Berlin. Es handelt sich um den längsten Streik in der Geschichte der Deutschen Bahn.

Das Unternehmen habe bis zuletzt Verhandlungsbereitschaft signalisiert und sei auch weiterhin verhandlungsbereit, sagte Bröker. „Man muss an den Tisch kommen, man muss Kompromisse finden, mit dem Kopf durch die Wand, wie das die GDL versucht, geht es nicht.“ Der einzige Weg, um bei den Forderungen zusammenzukommen, sei „miteinander zu sprechen“

Bröker warnte, dass der Streik nicht nur Auswirkungen auf den deutschen, sondern auch auf den europäischen Güterverkehr haben werde. Die GDL bestreike auch die Wirtschaft in Deutschland und Europa, sagte die Sprecherin.

Einer der Hauptstreitpunkte ist die Forderung der GDL nach einer Absenkung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden für Schichtarbeiter bei vollem Lohnausgleich. Die Bahn ist zu einem Wahlmodell mit 37 Stunden bereit.

Die GDL schickte ihrerseits am Dienstag Vorschläge an die Bahn, auf deren Grundlage sie weiter verhandeln und die Streiks aussetzen würde. Sie beinhalten unter anderem eine stufenweise Absenkung der Wochenarbeitszeit auf 35 Stunden bis 2028. (afp/dpa/red)



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