EU verhängt 570 Millionen Euro Strafe gegen Mastercard

Die EU-Wettbewerbshüter verhängen gegen den Kreditkartenanbieter Mastercard eine Geldstrafe in Höhe von 570 Millionen Euro.
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Mastercard.Foto: iStock
Epoch Times22. Januar 2019

Wegen Verstoßes gegen das Wettbewerbsrecht hat die EU-Kommission eine Geldbuße in Höhe von rund 570 Millionen Euro gegen den Kreditkartenanbieter Mastercard verhängt. Mastercard habe bis Ende 2015 die Kosten für Kartenzahlungen „künstlich in die Höhe getrieben – zum Nachteil der Verbraucher und der Einzelhändler in der EU“, erklärte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager am Dienstag. Die EU hatte Mastercard 2013 ins Visier genommen und 2015 ein förmliches Beschwerdeschreiben an das Unternehmen übersandt.

Hintergrund ist, dass sich die sogenannten Interbankenentgelte -also die Gebühren, die bei Käufen mit Geldkarten in Geschäften oder im Internet anfallen – in Europa von Land zu Land bis Ende 2015 teils erheblich unterschieden. Damals wurde die sogenannte Interbankenentgelt-Verordnung eingeführt, die die Höhe dieser Entgelte deckelte. Seit Inkrafttreten der Verordnung zahlen die Einzelhändler ein niedrigeres Interbankenentgelt bei inländischen oder grenzüberschreitenden Zahlungen. Ihre Kosten sind dadurch erheblich gesunken.

Die Kommission kam zu dem Schluss, dass Regelungen von Mastercard bis zum 9. Dezember 2015 gegen Wettbewerbsauflagen der EU verstießen. Mastercard arbeitete nach Angaben der Brüsseler Behörde mit der Kommission zusammen, weswegen die Geldbuße um zehn Prozent reduziert wurde.

Mastercard erklärte, die Entscheidung der Kommission beziehe sich auf Praktiken, die für einen Zeitraum „von weniger als zwei Jahren“ in Kraft gewesen seien; das aktuelle Geschäftsmodell sei davon nicht betroffen. Die Beendigung des Verfahrens sei nun ein „Meilenstein“ für das Unternehmen.

Mastercard ist nach Angaben der Brüsseler Behörde das zweitgrößte Kartenzahlungssystem im Europäischen Wirtschaftsraum. Banken bieten  Kartenzahlungsdienste unter den gemeinsamen Kartenmarken Mastercard und Maestro an. Mastercard fungiert dabei als Plattform, über die die Banken, die Karten ausgeben, Zahlungskarten bereitstellen, Kartenzahlungen abwickeln und Mittel an die Händlerbank überweisen. (afp)



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