Fluglinien erwarten 2009 weltweit starke Verluste

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(Jiayi Wang/Mihai Bejan/The Epoch Times)
Von 17. Juni 2009

Die Wirtschaft stabilisiert sich vielleicht, aber die Fluglinien rechnen mit dem schlimmsten. Die Fluglinien erwarten in diesem Jahr insgesamt Verluste von 9 Milliarden Dollar, fast doppelt so viel wie vor nur drei Monaten vorhergesagt wurde, verlautbarte die internationale Lufttransportgesellschaft International Air Transport Association (IATA).

Als Sprecher auf der Jahreskonferenz der Gruppe in Kuala Lumpur sagte IATA-Direktor Giovanni Bisignani vergangenen Montag, er erwarte für die Fluglinien einen Verlust von 9 Milliarden Dollar für 2009, aufgrund „sinkender Nachfrage, einbrechender Gewinne, verlorenem Vertrauen der Verbraucher und Angst vor einer Pandemie.“

„Einen solchen wirtschaftlichen Niedergang wie heutzutage gab es in der jüngsten Zeit noch nie“, sagte Bisignani. Während einfach nur niedrige Preise die Verluste bei den Fluglinien weltweit in den vergangenen paar Monaten gedämpft haben, befürchten die Fluglinien, dass in nächster Zukunft steigende Kerosinpreise und weniger Nachfrage nach Reisen dieser Branche größere Verluste einbringen. „Unsere Kunden haben kein Vertrauen. Sie müssen ihre Verluste verringern und das bedeutet, dass sie weniger ausgeben können. Die Geschäftsgewohnheiten ändern sich, und Firmenreisebudgets wurden drastisch gekürzt“, fügte er hinzu.

Bisignani sagte auch, dass viele Firmen zu Videokonferenzen statt örtlichen Treffen übergingen.

Service einschränken und Partnerschaften bilden

Um zu überleben, gingen die US-Fluglinien laut IATA schnell dazu über, Überschusskapazitäten abzubauen und unrentable Inlandsstrecken zu schließen. „Unsere US-Kollegen gehen schnell vor und werden dadurch stärker“, sagte Bisignani. Die IATA lobte auch Partnerschaften unter Fluglinien und Verschmelzungen. So kaufte Delta Airlines Northwest und Air France-KLM schloss sich mit Alitalia zusammen, die stärkere Einheiten mit größerer Reichweite und größerer Kapitaldecke bilden.

Laut Bisignani müssen die Fluglinien ihren Geschäftsbetrieb verändern, um sich den Realitäten eines neuen Marktes anzupassen. „Das gleiche Produkt in unterschiedlicher Größe ist keine Antwort”, meinte er auf der Konferenz. „Spediteure und Reisende erwarten höheren Nutzen zu niedrigeren Preisen. „Die ganze Wertschöpfungskette muss zu einer Größenanpassung und Umgestaltung dieser Branche beitragen.“

Er kritisierte einige Flughäfen und Flugnavigationslieferanten, da sie zu hohe Gebühren verlangen und die Last nicht mittragen wollen, darunter auch die British Airport Authority, die die Gebühren an Londons internationalem Flughafen Heathrow um 86 Prozent erhöhte, und die Flughäfen von Delhi und Mumbai, die ihre Gebühren um über 200 Prozent anhoben.

Die Aussichten für US-Fluglinien sind trübe

Die IATA erwartet, dass die US-Fluglinien für 2009 einen Verlust von 1 Milliarde Dollar ausweisen, was immer noch weniger ist als bei ihren europäischen und asiatischen Rivalen. Sie meint auch, dass der kleinere Verlust auf ihre aggressiven Kosten und Routenkürzungsmaßnahem zurückzuführen ist, was die europäischen Fluglinien nicht schnell genug umgesetzt haben.

UAL., die Mutter von United Airlines mit Sitz in Chicago, wurde kürzlich von JP Morgan herabgestuft. Analysten waren besorgt über ihre Geldmittel bei steigenden Ölpreisen. Nach der IATA-Ankündigung am vergangenen Montag mussten die Aktien der Fluglinien an der Wall Street Schläge hinnehmen, als der NYSE Arca-Airline-Index, der etwas über die Leistungsfähigkeit der Aktien der US-Fluglinien aussagt, um 3 Prozent fiel.



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