Handwerker bekommen rund 1000 Euro weniger pro Monat als Beschäftigte in anderen Branchen

Handwerker verdienen im Vergleich zu anderen Branchen weniger, der Unterscheid macht rund 1000 Euro brutto im Monat aus. Das ermittelte eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung.
Titelbild
Handwerker verdienen durchschnittlich 1000 euro Brutto weniger als andere Branchen.Foto: AP Photos
Epoch Times15. März 2018

Rund 1.000 Euro brutto im Monat – so groß ist einer Studie zufolge der Verdienstabstand zwischen Vollzeitbeschäftigten im Handwerk und denen anderer Branchen. Durchschnittlich verdienen Handwerksbeschäftigte pro Stunde 3,50 Euro weniger, wie die Hans-Böckler-Stiftung am Donnerstag mitteilte.

Laut der Studie zahlten Handwerksbetriebe im Jahr 2016 im Schnitt einen Bruttostundenlohn von 14,25 Euro, andere Betriebe hingegen 17,74 Euro.

Noch wesentlich größer war die Lohnlücke im oberen Segment: Während bei Geringverdienern die Unterschiede beim Stundenlohn weniger als zehn Cent betrugen, summierte sich der Abstand im obersten Zehntel der Lohnverteilung auf mehr als zehn Euro. Dort kamen Beschäftigte im Handwerk auf 29,55 Euro – in anderen Branchen dagegen auf 43,05 Euro.

„Die Arbeitgeber klagen über Fachkräftemangel im Handwerk“, erklärte Stefan Lücking von der Hans-Böckler-Stiftung.

Die Studie zeigt aber, dass insbesondere die Fachkräfte im Vergleich zu anderen Branchen wenig verdienen.“

Den Studienautoren zufolge lässt sich die Differenz beim Verdienst etwa zur Hälfte auf das Qualifikationsniveau im Handwerk zurückführen: So haben bei Handwerkern zwölf Prozent Abitur, bei Beschäftigten in anderen Wirtschaftsbereichen sind es dagegen 33 Prozent.

Ein „weiterer wichtiger Faktor“ sei allerdings die Tarifbindung, schreiben die Autoren. „Eine stärkere Tarifbindung wäre das beste Rezept, um das Handwerk für Fachkräfte attraktiv zu machen“, erklärte Lücking von der, der Gewerkschaft nahestehenden, Hans-Böckler-Stiftung.

(afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion