H&M-„Freiwilligenprogramm“ in der Kritik: Teilnahme oder Kündigung

Moderiese Hennes & Mauritz hat im abgelaufenen Corona-Jahr 2020 deutlich weniger Geld eingenommen und streicht Jobs. In Deutschland sollen rund 800 Arbeitsplätze wegfallen.
Titelbild
H&M-Logo.Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa
Epoch Times1. Februar 2021

H&M hatte am Dienstag angekündigt, in Deutschland rund 800 Stellen zu streichen, etwa fünf Prozent aller Beschäftigten des Unternehmens in der Bundesrepublik.

Wie der „Fokus“ schreibt seien Mitarbeiter durch das Unternehmen unter Druck gesetzt wurden, an einem dazu erstellten „Freiwilligenprogramm“ teilzunehmen. Würden sie das nicht tun, dann drohe die Kündigung. Das „Freiwilligenprogramm“ biete beim Einschlagen und vorzeitigen Ausscheiden Abfindungen (in bescheidenen Höhen von einem Brutto-Monatsgehalt pro Beschäftigungsjahr).

„Eltern sollen für jedes unterhaltsberechtigte Kind zusätzlich 1.000 Euro, Schwerbehinderte 2.500 Euro bekommen. Hinzu kommen Ausgleichszahlungen, wenn Angestellte vor Ende der Kündigungsfrist ausscheiden“, so der „Focus“

„Sollte über dieses Angebot nicht ausreichend Kolleg*innen erreicht werden, ist die betriebsbedingte Kündigung der nächste Schritt“, schreibt die Konzernführung laut „Business Insider“ an die Belegschaft.

Teilnehmen sollen an dem Programm vor allem junge Mütter, „langzeitkranke Mitarbeiter“ und „Schwerbehinderte“, weil sie laut „Focus“ weniger in Abendschichten und an Samstagen einsetzbar sind.

H&M dementiert

Die Vorwürfe, dabei vor allem junge Eltern im Blick zu haben, dementierte H&M am 26. Januar: „Das Freiwilligenprogramm bei H&M Deutschland richtet sich nicht vorrangig an Mütter und Väter“, hieß es in einer Stellungnahme. „Es richtet sich an alle Kolleg*innen aus unterschiedlichen Beschäftigungsverhältnissen, die sich konkret für dieses Programm entscheiden können.“ Man gehe „ganz klar nach geltenden rechtlichen Bestimmungen vor“.

In einer Betriebsvereinbarung des Unternehmens zum Stellenabbau, die dpa vorliegt, heißt es in der Präambel: „Dazu soll insbesondere denjenigen Mitarbeitern, die nur bzw. vorwiegend zu Zeiten eingesetzt werden können, in denen ein spezifischer Arbeitskräfteüberhang besteht, die Möglichkeit gegeben werden, freiwillig unter Zahlung einer Abfindung aus den Diensten der Arbeitgeberin auszuscheiden.“ Darüber hatten zuvor der „Business Insider“ und der „Spiegel“ berichtet.

SPD-Fraktionsvize Katja Mast hat den schwedischen Modehändler H&M scharf für sein Freiwilligenprogramm zum geplanten Stellenabbau in Deutschland kritisiert. Mast hatte der Unternehmensführung nach eigenen Angaben ein Gesprächsangebot gemacht. „Was es gab, war ein leichtes Vortasten. Und am Freitag eine Standardantwort via Twitter“, sagte Mast.

Sich „nur nach Außen familienfreundlich zu geben, im Inneren aber Mütter und Eltern mit Kindern aus dem Unternehmen zu drängen, passt nicht zusammen“, sagte Mast am Samstag. „Ich habe in den letzten Tagen Gespräche geführt – aus unterschiedlichen Quellen wurden mir die Kündigungspläne bestätigt. Die gewählten Kriterien für das sogenannte „Freiwilligenprogramm“ sind eindeutig“, kritisierte Mast. Zuvor hatte der „Spiegel“ darüber berichtet. (dpa/ks)



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