959 Insolvenzen im März: Höchster Stand seit Mai 2020

Schneller als die amtliche Statistik liefert der IWH-Insolvenztrend des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) einen Befund zum bundesweiten Insolvenzgeschehen für Personen- und Kapitalgesellschaften. Die Ergebnisse weisen nur geringfügige Abweichungen von den amtlichen Zahlen auf und sind ein verlässlicher Frühindikator.
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Foto: IStock / DinaSigtrix
Epoch Times6. April 2023

Die Zahl der Firmenpleiten ist im März deutlich gestiegen und hat damit den höchsten Stand seit Mai 2020 erreicht. Wie eine Analyse des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) ergab, gab es im März 959 Insolvenzen – 15 Prozent mehr als im Februar und 24 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Damit lagen die Pleiten nur noch vier Prozent unter dem März-Durchschnitt der Jahre vor der Corona-Pandemie.

Die meisten Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften gab es demnach mit 213 in Nordrhein-Westfalen, am kräftigsten angestiegen sind die Zahlen in Schleswig-Holstein. Die Zahl der betroffenen Arbeitsplätze lag in den größten zehn Prozent der Unternehmen, die Insolvenz anmeldeten, bei insgesamt 8.000 und damit „auf durchschnittlichem Niveau“.

Kein Anstieg erwartet

Die Zeiten von ungewöhnlich niedrigen Insolvenzzahlen seien zwar „vorerst vorbei“, erklärte dazu IWH-Experte Steffen Müller. Er gab allerdings auch Entwarnung für die nahe Zukunft: Die Frühindikatoren ließen für die kommenden Monate „keinen weiteren Anstieg der Insolvenzzahlen erwarten“.

Der IWH-Insolvenztrend betrachtet Kapital- und Personengesellschaften, nicht aber die gesamtwirtschaftlich wenig relevante Gruppe der Kleinstunternehmen. Damit bildet der Trend nach Angaben des IWH in der Regel über 90 Prozent der von der Pleite betroffenen Arbeitsplätze sowie 95 Prozent der Forderungen ab. (afp/red)



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