Pharma- und Chemiekonzern Bayer: „Erheblicher Personalabbau“ in Deutschland

Bayer, der Konzern in Leverkusen, stellt sich neu auf. Vor allem Stellen von Führungskräften sollen gestrichen werden. „Einschneidende Maßnahmen“ seien nötig.
Die PCB- und Glyphosatfälle sind ein Erbe des 2018 für über 60 Milliarden Dollar übernommenen US-Agrarchemiekonzerns Monsanto.
Die PCB- und Glyphosatprobleme sind ein Erbe des 2018 für über 60 Milliarden Dollar übernommenen US-Agrarchemiekonzerns Monsanto.Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa
Epoch Times18. Januar 2024

Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer hat die Pläne für einen Personalabbau im Zuge einer strukturellen Neuaufstellung konkretisiert.

„Der Stellenabbau soll in den kommenden Monaten zügig umgesetzt werden und spätestens Ende 2025 abgeschlossen sein“, erklärten der Konzernvorstand und die Arbeitnehmervertretung im Aufsichtsrat das Leverkusener Unternehmens am Mittwochabend in einer gemeinsamen Mitteilung. Es gebe eine Verständigung auf „Grundsätze für die Zukunft des Unternehmens“.

Demnach werden die Mitarbeiter in Deutschland von dem „erheblichen Personalabbau“ betroffen sein. Genaue Zahlen nannte der Konzern bislang nicht, es sollen in erster Linie Stellen von Führungskräften gestrichen werden. Bayer beschäftigt von insgesamt mehr als 100.000 Menschen weltweit, bislang 22.000 in Deutschland.

Umstrukturierung und Investorenwünsche

Bayer hatte im dritten Quartal einen Milliardenverlust verzeichnet und daraufhin im November seine Umstrukturierungspläne vorgestellt.

Der Quartalsverlust von 4,6 Milliarden Euro geht demnach maßgeblich auf Wertminderungen in der Agrarsparte zurück. Hinzu kommen die juristischen Probleme des Konzerns rund um den Unkrautvernichter Glyphosat in den USA.

Investoren dringen seit mehreren Monaten auf eine Aufspaltung von Bayer in mindestens zwei Teile, das Agrargeschäft und das Gesundheitsgeschäft, um diese Schwierigkeiten einzudämmen. Der Betriebsrat setzt sich nach Angaben seiner Vorsitzenden „energisch für den Fortbestand des Konzerns mit allen seinen drei Divisionen ein“.

„Einschneidende Maßnahmen“ nötig

„Bayer befindet sich derzeit aus unterschiedlichen Gründen in einer schwierigen Lage“, erklärte Vorstandsmitglied Heike Prinz. „Um die Leistungsfähigkeit unserer Organisation und unseren Handlungsspielraum schnell und nachhaltig zu verbessern, sind jetzt einschneidende Maßnahmen notwendig.“

„Wir sehen mit dem neuen Betriebsmodell eine große Chance, unsere wirtschaftliche Situation deutlich zu verbessern“, erklärte die Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats des Konzerns, Heike Hausfeld.

„In der angespannten wirtschaftlichen Lage des Unternehmens reichen die bereits laufenden Programme und Maßnahmen jedoch nicht aus, weshalb wir schweren Herzens weiteren Einschnitten zugestimmt haben.“ Diese sollen „so sozialverträglich wie möglich“ gestaltet werden. (afp)



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