Solarwirtschaft rechnet mit mehr Nachfrage

Die Debatte um Versorgungssicherheit und hohe Energiepreise treibt Hausbesitzer um. Viele wollen eine eigene Sonnenstromanlage auf dem Dach. Die Branche ist guter Dinge - und räumt Probleme ein.
Solarpanele auf dem Dach eines Mietshauses in Sondershausen in Thüringen.
Solarpanele auf dem Dach eines Mietshauses in Sondershausen in Thüringen.Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa
Epoch Times28. März 2022

Die Solarwirtschaft rechnet vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs mit einem weiteren Anziehen der Nachfrage nach Sonnenstrom-Anlagen bei Eigenheimbesitzern.

„Bei vielen unserer Mitgliedsunternehmen füllen sich gerade kräftig die Auftragsbücher“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft, Carsten Körnig, der Deutschen Presse-Agentur. Für konkrete Jahres-Prognosen sei es aber noch zu früh. Vor allem gewerbliche Investitionen in Solartechnik würden stark von der weiteren Ausgestaltung politischer Rahmenbedingungen abhängen.

Körnig räumte eine „angespannte Situation in den Material-Lieferketten“ infolge der Pandemie ein. „Wir sind aber zuversichtlich, dass sich diese in der zweiten Jahreshälfte, spätestens 2023, entspannen wird.“ Auf nennenswerte Zulieferungen aus Russland oder der Ukraine sei die Branche nicht angewiesen. Allerdings sei die Suche nach geeigneten Fachkräften wie in den meisten anderen Branchen „durchaus herausfordernd“.

Regierungsziele am „unteren Rand“

Nach seinen Angaben werden in Deutschland rund zehn Prozent des Stromverbrauchs aus Photovoltaik (PV) gedeckt. Insgesamt seien derzeit Anlagen mit einer Kapazität von rund 60 Gigawatt installiert. Im vergangenen Jahr, einem eher unterdurchschnittlichen Sonnenjahr, hätten die Anlagen rund 50 Terawattstunden Solarstrom erzeugt. 2021 wurden nach Verbandsangaben in Deutschland rund 5,5 Gigawatt an PV-Leistung neu installiert. Davon entfielen etwa 40 Prozent auf Ein- und Zweifamilienhäuser, rund 30 Prozent auf Gewerbedächer und 30 Prozent auf Solarparks.

Die Bundesregierung will die installierte Solarstromleistung bis 2030 um weitere rund 140 Gigawatt auf rund 200 Gigawatt erhöhen. Laut Körnig markiert dies „den unteren Rand dessen, was notwendig ist, um die im letzten Jahr verschärften Klimaschutzziele und den Kohleausstieg zu erreichen“. Allerdings erforderte schon die Umsetzung dieses Zieles eine Verdrei- bis Vervierfachung der jährlich neu installierten Solarstromleistung.

Körnig warb für eine Beschleunigung der sogenannten Solarisierung. „Solaranlagen zählen zu den Kraftwerkstypen mit den vergleichbar kürzesten Planungs- und Realisierungsvorläufen.“ Die PV-Kapazität ließe sich bis zum Ende des Jahrzehnts vermutlich auch auf 250 Gigawatt und mehr steigern. (dpa/red)



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