Kali-Produzent K+S soll wegen Verunreinigung 325 Millionen Euro zahlen

K+S rund 9,5 Millionen Kubikmeter Salzabwasser rechtswidrig versenkt haben, um mehr Kalidünger produzieren zu können. Den dadurch entstandenen Wert beziffere die Staatsanwaltschaft auf 325 Millionen Euro.
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325 Millionen Euro will die Staatsanwaltschaft Meiningen vom Kali-Produzenten K+S. Dieser soll Abwasser rechtswidrig in den Boden versenkt haben.Foto: Uwe Zucchi/Archiv/dpa
Epoch Times2. März 2016
Wegen Gewässerverunreinigung soll der Kali-Produzent K+S einem Bericht zufolge 325 Millionen Euro zahlen.

Diese Abschöpfung von Einnahmen fordert die Staatsanwaltschaft im thüringischen Meiningen in der Anklage gegen Manager des Dax-Konzerns, wie die „Wirtschaftswoche“ vorab berichtet. Demnach soll K+S rund 9,5 Millionen Kubikmeter Salzabwasser rechtswidrig versenkt haben, um mehr Kalidünger produzieren zu können. Den dadurch entstandenen Wert beziffere die Staatsanwaltschaft auf 325 Millionen Euro. Der Aktienkurs von K+S brach zwischenzeitlich um bis zu 3,45 Prozent ein.

Die Staatsanwaltschaft Meiningen wollte den Bericht zunächst nicht kommentieren. Die Behörde hat K+S-Manager wegen unerlaubter Abfallbeseitigung angeklagt. Laut „Wirtschaftswoche“ wird ihnen vorgeworfen, „auf Behördenvertreter eingewirkt zu haben, um eine Genehmigung zur Versenkung der Salzabfälle unter der thüringischen Gemeinde Gerstungen zu erlangen“.

Es geht um Salzabwasser, welches das Unternehmen von 1999 bis 2007 in den Erdboden gepumpt haben soll. Die Genehmigung dafür erteilte das Landesbergamt, obwohl aus Sicht der Ermittler die wasserrechtlichen Voraussetzungen dafür nicht gegeben waren. Das Unternehmen hält die Vorwürfe für unbegründet und die erteilten Genehmigungen für rechtmäßig. Zu Details wollte sich der Konzern zunächst nicht äußern. Die Staatsanwaltschaft will ihrerseits Näheres bekanntgeben, wenn die Anklage bei den Betroffenen eingegangen ist.

Das Landgericht Meiningen muss nun prüfen, ob es ein Hauptverfahren eröffnet. Über die Zulassung der Anklage will das Gericht nach „Wirtschaftswoche“-Informationen innerhalb der kommenden drei Monate entscheiden. Daneben ermittelt die Staatsanwaltschaft Meiningen auch gegen ein Dutzend weitere Mitarbeiter des Konzerns sowie drei Beamte des Thüringer Landesbergamtes. Im September 2015 hatten Ermittler wegen des Verdachts illegaler Abfallentsorgung Büro- und Geschäftsräume von K+S sowie zwei Privathäuser durchsucht.

(dpa)


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