Astronaut Gerst am Ziel seiner Träume – Deutscher zum zweiten Mal auf der ISS

Der deutsche Astronaut Alexander Gerst hat nach zweitägiger Reise in einer Sojus-Kapsel die Internationale Raumstation erreicht und nimmt seine Experimente auf.
Titelbild
Der Start der Expedition 56/57 mit Alexander Gerst in Baikonur.Foto: VYACHESLAV OSELEDKO/AFP/Getty Images
Epoch Times8. Juni 2018

Die Mission „Horizons“ hat begonnen: Der deutsche Astronaut Alexander Gerst hat nach zweitägiger Reise in einer Sojus-Kapsel die Internationale Raumstation ISS erreicht und nimmt nun auf seinem Arbeitsplatz hoch über der Erde seine Experimente auf.

Rund 400 Kilometer über der Erdoberfläche stiegen Gerst und zwei weitere Raumfahrer am Freitagnachmittag von der Sojus-Kapel in die Raumstation um, wie Nasa-Livebilder zeigten.

L-R: Alexander Gerst (Deutschland), Kosmonaut Sergey Prokopyev (Russland) und NASA Astronautin Serena Aunon-Chancellor am 6. Juni 2018 vor dem Start. Foto: VYACHESLAV OSELEDKO/AFP/Getty Images

Am Freitag um 15.01 Uhr deutscher Zeit hatte die Kapsel am Rasswet-Modul der 400 Tonnen schweren Raumstation angedockt, wie die europäische Weltraumgentur ESA mitteilte.

Das automatische Andockmanöver wurde nach Angaben der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos von russischen Spezialisten und den russischen Raumfahrern an Bord der Kapsel und der ISS überwacht.

Die ISS ist mit sechs Raumfahrern besetzt

Um 17.17 Uhr verließen dann Gerst, der russische Kosmonaut Sergej Prokopjew und die Nasa-Astronautin Serena Aunon-Chancellorin die Sojus und schwebten durch eine Luke in die ISS ein. Dort trafen sie die beiden Nasa-Astronauten Drew Feustel und Ricky Arnold sowie den Russen Oleg Artemiew – die ISS ist also nun wieder mit sechs Raumfahrern besetzt.

Mit dem Andockmanöver und dem späteren Umstieg in die ISS begann Gersts zweiter Langzeitaufenthalt auf der Raumstation. Seine „Horizons“-Mission soll bis Mitte Dezember dauern. In der zweiten Missionshälfte wird Gerst ab Oktober als erster Deutscher das Kommando auf der Raumstation übernehmen. Bereits 2014 hatte Gerst 165 Tage im All verbracht – damals wurde er als Astro-Alex populär.

Im Kontrollraum zur ISS am 8. Juni 2018 in Korolev, Russland. Foto: Joel Kowsky/NASA via Getty Images

Der deutsche Astronaut wird während seiner „Horizons“-Mission erneut an einer Vielzahl wissenschaftlicher Experimente teilnehmen. Nach Angaben des Deutschen Raumfahrtzentrums DLR stammen 67 dieser Experimente aus Europa, davon 41 aus Deutschland. Letztere werden vom DLR koordiniert und gesteuert.

Wie kann Künstliche Intelligenz im All helfen?

Diese Experimente sollen zu Lösungen für globale gesellschaftliche Herausforderungen wie Gesundheit, Umwelt, Klimawandel sowie Digitalisierung, Industrie 4.0, Energie und Mobilität von morgen beitragen. Unter anderem sollen dabei Fragen beantwortet werden, wie künstliche Intelligenz den Astronauten bei ihrem Job im All helfen kann und wie sich lebende Zellen in Schwerelosigkeit verhalten.

Auch geht es um die Frage, was Wissenschaftler vom Wanderverhalten der Tiere über die Klimaveränderungen lernen können. Zu den zahlreichen weiteren Forschungsgebieten bei der zweiten ISS-Mission von Gerst zählen die Auswirkungen eines Aufenthalts im All auf unser Immunsystem und Möglichkeiten, aus Erfahrungen mit Schmelzprozessen auf der ISS die industriellen Gießprozesse auf der Erde zu verbessern. (afp)



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