Rund 1,5 Milliarden sensible Dokumente im Netz frei zugänglich

Rund 1,5 Milliarden Dokumente mit sensiblen Daten befinden sich weltweit frei zugänglich im Internet: Quittungen, Gehaltsauszüge, Steuerinformationen oder Ergebnisse medizinischer Untersuchungen, heißt es in einem Bericht der Cybersicherheitsfirma Digital Shadows.
Titelbild
Computer-NutzerinFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times5. April 2018

Rund 1,5 Milliarden Dokumente mit sensiblen Daten befinden sich nach Erkenntnissen von Forschern weltweit leicht zugänglich im Internet. Es handle sich etwa um Quittungen, Gehaltsauszüge, Steuerinformationen oder Ergebnisse medizinischer Untersuchungen, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der auf Cybersicherheit spezialisierten Firma Digital Shadows.

Diese von Privatpersonen und Unternehmen stammenden Daten seien für jedermann mit minimalen technischen Kenntnissen „frei zugänglich“, sagte der Vizechef der Firma, Rick Holland, der Nachrichtenagentur AFP. Hackern werde so der Job erheblich erleichtert.

Binnen drei Monaten wurden 760.000 Dokumente gefunden

Ein großer Teil der ungeschützten Dokumente stammt den Angaben zufolge aus Gehaltsauszügen und Steuererklärungen. Allein 760.000 Dokumente dieser Art habe ein von Digital Shadows (Digitale Schatten) in den ersten drei Monaten dieses Jahres eingesetztes Instrument zum Durchforsten des Netzes gefunden.

Auch Patientendaten seien schwach geschützt. So habe die Firma rund 2,2 Millionen frei zugängliche Dokumente über Körperuntersuchungen gefunden.

Auch viele Geschäftsgeheimnisse sind nach Angaben von Digital Shadows leicht zu knacken. So seien im Netz leicht Patentanträge und Details von noch nicht auf den Markt gebrachten Produkten aufzuspüren.

4.000 x mehr als die „Panama Papers“

Insgesamt summierten sich die ungeschützten sensiblen Daten im Netz nach Angaben der Forscher auf eine Menge von 12 Petabyte – das ist eine 4.000 Mal größere Menge als die „Panama Papers“, also die Dokumente über potenzielle Geldwäsche und Korruption in dutzenden Ländern. Rund 36 Prozent der ungeschützten Informationen stammen laut Digital Shadows aus der EU.

Das Unternehmen veröffentlichte den Bericht zu einem Zeitpunkt, da vor dem Hintergrund des Facebook-Skandals verschärft über die Sicherheit privater Daten im Internet diskutiert wird.

Das Onlinenetzwerk hatte am Mittwoch eingeräumt, dass der Skandal eine deutlich größere Dimension hat als bislang angenommen. Insgesamt wurden demnach mutmaßlich die Daten von bis zu 87 Millionen Nutzern „unzulässig“ mit der britischen Datenanalysefirma Cambridge Analytica geteilt.

(afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion