Deutsche Post stellt Briefbeförderung per Flugzeug ein

Die schnelle Zustellung des Großteils der Briefe am nächsten Werktag gehört nicht mehr zu den Kernelementen der postalischen Grundversorgung. Daher stellt die Post die nächtliche Beförderung mit Flugzeugen ein. Wie kommen nun die Briefe von Nord- nach Süddeutschland und umgekehrt?
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Eines der Postflugzeuge am Airport in Leipzig.Foto: iStock
Epoch Times28. März 2024

Die Deutsche Post hat nach fast 63 Jahren ihre Briefbeförderung per Flugzeug eingestellt. In der Nacht zum Donnerstag hoben die letzten Flieger auf den Verbindungen Stuttgart-Berlin, Hannover-München und Hannover-Stuttgart ab, wie die DHL Gruppe in Bonn mitteilte. Künftig sollen die Briefe wegen der besseren Klimabilanz ausschließlich auf der Straße befördert werden.

Der Brieftransport mit dem Flugzeug sei „in Zeiten des Klimawandels nicht mehr zu rechtfertigen“, erklärte Marc Hitschfeld, DHL-Betriebsleiter der Brief- und Paketsparte. Auch, weil die Sendungen oftmals nicht mehr so eilig wären wie noch vor Jahrzehnten.

„Auf der anderen Seite geht mit dem Nachtluftpostnetz auch ein Stück Postgeschichte zu Ende“, betonte Hitschfeld.

Nun transportieren Sprinter die Post

Bereits in den vergangenen Jahren hatte die Deutsche Post die Menge der Post per Luft deutlich zurückgeschraubt: Beförderte sie eigenen Angaben zufolge 1996 noch rund 430 Tonnen Briefe mit 26 Flugzeugen auf 45 Destinationen pro Nacht, so seien es zuletzt noch 53 Tonnen Post mit sechs Flugzeugen auf drei Strecken gewesen. Das entspreche rund 1,5 Millionen Briefen pro Nacht.

Eine schnelle Briefzustellung zwischen Nord- und Süddeutschland will die Deutsche Post aber trotzdem weiter gewährleisten. Dafür sollen Sprinter eingesetzt werden.

„Die geringere Briefmenge und damit einhergehend kürzere Sortierzeiten machen dies möglich“, erklärte das Unternehmen. Die Post geht davon aus, beim Transport auf der Straße 80 Prozent der CO2-Menge im Vergleich zum Flugzeug einzusparen.

Schnelle Briefe nicht mehr postalische Grundversorgung

Am 1. September 1961 war das Nachtluftpostnetz in Betrieb genommen worden. Damals waren Briefe – neben dem Telegramm – das einzige Kommunikationsmedium zur schnellen Übermittlung schriftlicher Nachrichten. „Diese Rolle haben längst digitale Medien wie E-Mail, WhatsApp & Co. übernommen“, erklärte die DHL Gruppe.

Heute bestehe in Politik und Gesellschaft weitgehend Konsens darüber, dass die schnelle Zustellung des Großteils der Briefe bereits am nächsten Werktag nicht mehr zu den Kernelementen der postalischen Grundversorgung gehört. Im Vordergrund stehe vielmehr die sozial-ökologische Ausrichtung des Sektors. (afp)



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