Festnahme: Seniorenmorde von Schwäbisch Hall kurz vor der Aufklärung?

Mit der Festnahme eines dringend tatverdächtigen Mannes in Schwäbisch Hall soll Licht in drei mutmaßliche Serienmorde gebracht werden. Alte Damen waren die Opfer, alle Tatorte liegen in unmittelbarer Nähe zueinander. Offenbar gab die DNA des Mannes den entscheidenden Hinweis.
Schwäbisch Hall
Schwäbisch Hall, Baden-Württemberg.Foto: IstockPhoto/Geschwald
Von 1. Februar 2023

Mit der Festnahme eines 31-jährigen Serben in der baden-württembergischen Kreisstadt Schwäbisch Hall gelang den Sicherheitsbehörden ein großer „Durchbruch in den Ermittlungen“ zu einer Mordserie an alten Damen in der Region. Akribische Ermittlungen der 75-köpfigen SOKO „Höhe“ führten die Fahnder auf die Spur des mutmaßlichen Serienkillers.

Der Zugriff einer Polizeieinheit unter Leitung der Staatsanwaltschaft Heilbronn, Zweigstelle Schwäbisch Hall, erfolgte am Dienstagvormittag, dem 31. Januar 2023, im Wohngebiet Tullauer Höhe in Schwäbisch Hall-Hagenbach. Zivilbeamte hatten den Wohnblock zuvor abgeschirmt und in Müllcontainern Spuren gesichert. In dem Wohngebiet fanden demnach auch zwei der Seniorenmorde statt.

Drei tote Seniorinnen

Der Tatverdächtige wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft am Mittwoch, dem 1. Februar 2023, dem Haftrichter vorgeführt und wegen Mordes und Totschlags in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert. Der Verdächtige selbst schweigt zu den Vorwürfen, teilte das zuständige Polizeipräsidium Aalen mit. Den Angaben zufolge wird derzeit geprüft, ob der 31-Jährige noch für weitere Straftaten verantwortlich ist. Näher ging man darauf jedoch nicht ein.

Der neueste Todesfall, der dem 31-jährigen Serben zugeschrieben wird, fand am 25. Januar 2023 in Michelbach/Bilz statt, nur zehn Fahrkilometer südlich von Hagenbach entfernt. Dort fand man eine 89-jährige Seniorin ermordet in ihrer Wohnung.

Rund einen Monat zuvor, kurz vor Weihnachten 2022, starb eine 77-Jährige in ihrer Wohnung in Schwäbisch Hall-Hagenbach. Wann genau, steht offenbar nicht fest. Das für den Fall zuständige Polizeipräsidium Aalen nannte einen Zeitraum zwischen dem 21. Dezember und dem 23. Dezember 2022.

Aufgrund der Ermittlungserkenntnisse soll offenbar auch ein bereits im September 2021 geschlossener Fall wieder aufgerollt werden. Dieser bezog sich auf einen Mordfall im Oktober 2020, wieder eine alte Dame, wieder in der Tullauer Höhe in Schwäbisch Hall-Hagenbach. Nach Angaben der „Bild“ soll die 94-Jährige in ihrer Wohnung erschlagen worden sein.

Die Polizei soll dem Mann aufgrund von DNA-Proben auf die Schliche gekommen sein, schreibt die „Heilbronner Stimme“. Die „Schwäbische Post“ ergänzt, dass die Untersuchung des „Tatwerkzeugs“ ausschlaggebend für die Festnahme gewesen sei. Wie die Lokalzeitung schreibt, hätten die Gewalttaten vor allem ältere Menschen in der Region Schwäbisch Hall schwer verunsichert.

Weiter wird berichtet, dass der Tatverdächtige angegeben habe, dass er erst im Dezember 2022 mit seiner Frau und den zwei Kindern nach Deutschland gekommen sei. Eine Meldeadresse habe er hier aber nicht. Die Polizei prüft nun, ob der Mann nicht schon früher in Deutschland war – vor allem im Zusammenhang mit dem 2020-Mord in Schwäbisch Hall.

Auch noch bewaffneter Überfall?

Die Polizei sieht den 31-Jährigen ebenfalls als möglichen Täter eines bewaffneten Überfalls auf einen alten Herrn in Ilshofen an, 25 Kilometer nordöstlich vom Tatort Hagenbach gelegen.

Dort soll der Tatverdächtige einen 83-Jährigen mit einer Schusswaffe bedroht und zu überfallen versucht haben. Der Täter hatte an der Haustür des Rentners geklingelt. Als dieser öffnete, schlug der Mann auf ihn ein und bedrohte den Senior mit der Waffe. Als der alte Mann laut um Hilfe schrie, flüchtete der Räuber.



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