Jugendrandale in Hamburg – Ein neuer Social-Media-Trend?

Am Wochenende kam es in Hamburg zu einem „Katz-und-Maus-Spiel“ zwischen der Polizei und einer Gruppe Jugendlicher. Anlass waren ein paar versprochene, kostenlose Klamotten, die jedoch nicht kamen.
Polizei Hamburg
Das Wappen der Hamburger Polizei auf dem Ärmel eines Beamten.Foto: Christian Charisius/dpa
Von 6. März 2023

Ein Aufruf in den sozialen Medien hat am Samstag einen großen Polizeieinsatz in Hamburg ausgelöst. Rund 400 Jugendliche wurden durch ein falsches Versprechen eines Modehauses in die Innenstadt gelockt. Sie hofften auf kostenlose Markenkleidung. Als klar wurde, dass es doch nichts zu verschenken gab, eskalierte die Situation.

Alles nur Spaß?

Die Polizei sprach von „spaßorientierten Jugendlichen“. Aus der Gruppe heraus seien Passanten belästigt, Polizisten angespuckt und mit Böllern beworfen worden. Es kam zu „Katz und Maus“-Szenen mit der Polizei, wie ein Sprecher der „Hamburger Morgenpost“ erklärte.

Einige Jugendliche hätten ein Polizeifahrzeug umringt und die Einsatzkräfte mit Flaschen und Knallkörpern beworfen. Die Mönckebergstraße war fortwährend blockiert. Teilweise kamen Busse nicht mehr durch.

Die Polizei mobilisierte 20 zusätzliche Streifenwagen sowie diverse Hundeführer, um die Lage in den Griff zu bekommen und die Jugendlichen von der Straße zu bringen. Bei dem Einsatz wurden zwei Streifenwagen beschädigt und drei Polizisten verletzt. Einer von ihnen sei vorerst dienstunfähig, teilte die Polizei Hamburg mit.

Die Beamten konnten mehrere Tatverdächtige identifizieren und diverse Platzverweise erteilen. Es wird wegen des Verdachts des schweren Landfriedensbruchs sowie Angriffs auf Vollstreckungsbeamte ermittelt.

Wir waren da, sagen die Initiatoren der Aktion

Initiator der Aktion – die Hamburger Streetware-Marke Reternity – äußerte sich auf Anfrage von „Focus Online“ zu den Krawallen. Das Unternehmen wolle die Verschenkaktion am Samstag durchführen und sei vor Ort gewesen. Allerdings sei man von den Menschenmassen überfordert gewesen und hätte die Aktion abgebrochen.

Die Polizei konnte diese Angaben allerdings nicht bestätigen und ging von einer „absichtlichen Falschmeldung“ aus. Es sei niemand erschienen, der Klamotten verschenkte.

Fraglich ist auch, warum manche Jugendliche Feuerwerkskörper zum Shoppen mitnahmen. In den sozialen Netzwerken vermuteten einige Nutzer deshalb, die Randale könnte gar absichtlich geplant worden sein.

Die Jugendkrawalle in Hamburg waren kein Einzelfall. Aufrufe und Anstachelungen in den sozialen Medien, die am Ende zu Randale führen, häufen sich. Am Wochenende haben Kinobesucher in Essen und Bremen während der Filmvorstellung randaliert und den Abbruch der Vorführung provoziert.

Die Polizei geht davon aus, dass „angehende Social-Media-Stars“ und „Möchtegern-Influencer“ durch gezielte Aktionen in sozialen Medien Aufmerksamkeit generieren wollten. Ein offenbar neuer Social-Media-Trend.



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