Transporter rast mit 150 Stundenkilometern durch Sachsen: 30 Migranten an Bord

Was als Routinekontrolle auf der Autobahn 4 begann, entwickelte sich zu einer rasanten Verfolgungsjagd.
Ein Streifenwagen fährt mit eingeschaltetem Blaulicht.
Ein Streifenwagen in Eile. Symbolbild.Foto: Carsten Rehder/dpa/Symbolbild
Epoch Times24. Juli 2023

Mit bis zu 150 Stundenkilometern ist Sachsen ein Transporter mit mehr als 30 Migranten auf der Ladefläche vor der Polizei geflohen. Wie die Bundespolizei in Ludwigsdorf am Montag mitteilte, sollte das Fahrzeug mit polnischem Kennzeichen am Samstag auf der Autobahn 4 kontrolliert werden. Der Fahrer hielt jedoch nicht an, sondern raste unter anderem durch einen Baustellenbereich davon, sodass andere Fahrzeuge auf den Standstreifen ausweichen mussten.

Laut Bundespolizei kam der Transporter mehrfach ins Schleudern, drohte dabei umzukippen oder die Leitplanke zu touchieren. Offenbar sollte demnach selbst ein Streifenfahrzeug abgedrängt oder gerammt werden. Die Fahrt endete schließlich auf einem Rastplatz an einer Böschung, wo sämtliche Insassen aus dem Fahrzeug flohen.

Insgesamt 27 syrische Asylsuchende wurden später nahe dem Parkplatz aufgegriffen. Sie gaben an, dass sie mit weiteren Mitfahrern auf der Ladefläche des Transporters gestanden hätten. Von Fahrer und Beifahrer fehlte zunächst jede Spur. Einer der Männer, ein 27 Jahre alter Syrer, wurde aber später gefasst und kam in Untersuchungshaft.

Zahl der Schleusungen nach Deutschland angestiegen

Die Zahl der Schleusungen nach Deutschland hat sich im ersten Halbjahr erhöht. In den ersten sechs Monaten seien 1007 Fälle registriert worden, teilte die Bundespolizei am Montag mit. Im Gesamtjahr 2022 waren demnach 2386 Schleusungen entdeckt worden, im Jahr 2021 waren es insgesamt 1916.

Die Bundespolizei hatte im ersten Halbjahr 2023 insgesamt 45.338 unerlaubte Einreisen verzeichnet. Dies waren 16.214 Einreisen oder 56 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Im Gesamtjahr 2022 hatte die Zahl bei 91.986 gelegen. In den Jahren 2021 und 2022 waren die Monatszahlen vom Beginn der zweiten Jahreshälfte bis Oktober weiter angestiegen. Im vergangenen Jahr waren 68 Prozent aller Fälle im zweiten Halbjahr registriert worden.

Seit Jahresbeginn nahm nach Angaben der Bundespolizei insbesondere die Zahl der Fälle zu, in denen Menschen von Schleusern in Fahrzeugen zusammengepfercht wurden, „mit einer einhergehenden Gefahr für das Leben der Geschleusten durch Sauerstoffmangel, Dehydrierung, Unterkühlung oder einer erhöhten Verletzungsgefahr bei Unfällen“.

So seien größere Gruppen ungesichert auf der Ladefläche von Transportern oder Lkw sowie im Kofferraum transportiert worden. Die Fahrer agierten dabei „zunehmend skrupelloser“, um sich im Falle einer Polizeikontrolle der Strafverfolgung zu entziehen, erklärte die Bundespolizei. „Dabei verursachen die Schleuser regelmäßig Unfälle und nehmen dabei Verletzungen oder den Tod der Geschleusten billigend in Kauf.“

„Schleusern ist ihre ‚Fracht‘ oder ‚Ware‘ völlig egal“, erklärte der Präsident des Bundespolizeipräsidiums, Dieter Romann. „Sie scheren sich nicht um die Gefahr für Leib und Leben. Es geht ihnen nur ums Geld.“ (afp/dl)



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