Doppelmord auf Teneriffa: Sohn Jonas (7) noch nicht informiert – Auch Staatsanwaltschaft Halle ermittelt

Als der Junge flüchtete, war die Mutter schwer verletzt und der Angriff auf Jakob (10) begann. Vielleicht ahnt der 7-Jährige den Ausgang des Höhlendramas, doch gesagt hat ihm noch niemand etwas darüber.
Titelbild
Die spanische Polizei suchte mit einem Großaufgebot nach Silvia und Jakob H. aus Halle.Foto: Screenshot Youtube
Von 29. April 2019

Am Mittwoch, 26. April, fand man die Leichen von Silvia H. (39) und ihrem Sohn Jakob (10) in einer Höhle in der Nähe von La Quinta, einem Dorf in der Gemeinde Adeje, im Südwesten von Teneriffa, der größten Insel der zu Spanien gehörenden Kanaren vor Nordwestafrika.

Bereits am Dienstagabend wurde Thomas H., ein 43-jährige deutscher Familienvater festgenommen. Sein 7-jähriger Sohn hatte ihn schwer belastet, die Familie am Nachmittag in einen Hinterhalt in einer Höhle gelockt zu haben. Nur der kleine Jonas konnte dem Tod entkommen. Stundenlang irrte er durch die Gegend, nahm eine andere Route als beim Hinweg, um dem Vater nicht doch noch zu begegnen, bis er auf Menschen traf, die ihn zur Polizei brachten.

Der kleine Jonas weiß noch nichts

Wie „La Vanguardia“ berichtet, sagte Annelies, die den Jungen oft besucht, auch, dass das Kind den tragischen Ausgang des Geschehens noch nicht kennt: „Ich habe es ihm nicht gesagt, das ist die Aufgabe seiner Familie oder der Psychologen.“

Dies berichtete auch die größte spanische Tageszeitung „El Pais“. Demnach erklärte Annelies: „Offiziell weiß er nicht, dass sie tot ist, aber er hat gesehen, dass sie sehr schwer verletzt wurde.“

Die Vormundschaft über das Kind wurde vorübergehend der Regierung der Kanarischen Inseln übergeben, während man auf die Verwandten des Jungen wartet. „Er ist dem Tod entkommen, wird aber sein ganzes Leben unter den Folgen leiden“, sagte der spanische Regierungsdelegierte auf den Kanaren, Juan Salvador Léon.

Tödliche Falle

Wie die „Bild“ nun berichtet, wollte Thomas H., der wohl von den Mieteinnahmen mehrerer Immobilien in Halle, Sachsen-Anhalt, auf Teneriffa lebt, dort aber nicht registriert ist, offenbar seine Familie auslöschen, weil er mit der bevorstehenden Scheidung von seiner Ehefrau Silvia nicht einverstanden war.

Deshalb lockte er seine seit zwei Jahren getrennt von ihm lebende Frau und die beiden Kinder nach einem Picknick in die Höhle. Er gab an, dort Ostergeschenke versteckt zu haben.

Mit Steinen erschlagen

Wie „RTL“ berichtet, sagte die niederländische Anwohnerin von La Quinta, Annelies, die als Übersetzerin zwischen dem überlebenden Jungen, den Dorfbewohnern und später der Polizei fungierte dem Sender im Interview, dass der Junge gesagt habe: „Die Mutti die hat keine Zähne mehr im Mund.“ Alles sei voller Blut gewesen.

Dann fiel der Vater über den 10-Jährigen her. Der kleine Bruder warf in seiner Verzweiflung noch einen Stein auf Thomas H. und rannte davon. Annelies: „Das ist wahrscheinlich seine Rettung gewesen …“

Thomas H. werden nun zweifacher Mord und versuchter Mord vorgeworfen. Er sitzt derzeit in Untersuchungshaft. Nach Angaben der katalanischen Tageszeitung „La Vanguardia“ habe Léon erklärt, dass Silvia H. und Jakob in der Höhle mit Steinen erschlagen wurden.

Staatsanwaltschaft Halle ermittelt

Wie der Oberste Gerichtshof der Kanaren bestätigte, verweigert der Täter die Zusammenarbeit mit den spanischen Behörden.

Die spanische Polizei stellte ein Amtshilfeersuchen an die deutschen Behörden. Die Staatsanwaltschaft Halle leitete ein „Ermittlungsverfahren wegen Mordverdachts“ ein, bestätigte deren Sprecher Ulf Lenzner.

Nach Angaben einer Arbeitskollegin bei einer IT-Firma plante Silvia H. den Osterbesuch auf Teneriffa bereits im Oktober 2018, so „Bild“. Nun brennt ein Grablicht vor einer Haustür im Süden von Halle. Dort wohnte Silvia H. mit ihren Kindern.

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