Protest gegen Null-COVID-Politik: Chinas mutiger Brückenmann für Friedensnobelpreis nominiert

Inmitten des Corona-Lockdowns entrollte Peng Lifa auf einer Autobrücke in Peking Transparente, auf denen er Freiheit für seine Landsleute forderte.
Titelbild
Ein Archivfoto der Sitong-Brücke in Peking. Am 13. Oktober 2022 hielt der Dissident Peng Lifa ein Transparent hoch und verbrannte Reifen auf der Brücke, um gegen die drakonische Null-COVID-Politik des chinesischen Regimes zu protestieren und ein Ende des autoritären Regimes zu fordern.Foto: Screenshot Epoch Times
Von 17. Oktober 2023

Der 13. Oktober war der erste Jahrestag des Protestes des chinesischen Mannes, der auf der Pekinger Sitong-Brücke gegen die autoritäre Herrschaft der Kommunistischen Partei Chinas (KPC) und ihres Führers Xi Jinping protestierte und damit Geschichte schrieb.

Obwohl er sofort festgenommen wurde, entfachte sein Beispiel eine bis dahin nie dagewesene chinesische Bürgerprotestbewegung, welche schließlich die Corona-Maßnahmen zu Fall brachte.

Der US-Abgeordnete und Vorsitzende des China-Ausschusses des US-Repräsentantenhauses, Mike Gallagher aus Wisconsin, nominierte nun Peng Lifa, bekannt als „der Brückenmann“, für den Friedensnobelpreis.

Gleichzeitig fanden aus diesem Anlass in vielen Städten der Welt Kundgebungen vor chinesischen Konsulaten statt. Die Demonstranten forderten die Freilassung von Peng. Seine Verbleib ist aktuell unbekannt.

Eine beispiellos mutige Tat

Auf den Transparenten, die Peng am 13. Oktober im letzten Jahr inmitten des dreijährigen drakonischen Corona-Lockdowns in China auf der Sitong-Brücke über Pekings belebter Dritten Ringstraße aufhing, war Folgendes zu lesen:

Wir wollen keine COVID-Tests, wir wollen Lebensmittel. Wir wollen keine Kulturrevolution, wir wollen Reformen. Wir wollen keine Abriegelungen, wir wollen Freiheit. Wir wollen keinen Autokraten, wir wollen Wahlen. Wir wollen keine Lügen, wir wollen Würde. Wir sind Bürger, keine Sklaven.“

Die Polizei der KPC nahm den Mann noch an Ort und Stelle fest.

Das Video von Pengs Ein-Mann-Protest ging viral und löste Proteste in ganz China aus, die dazu führten, dass das chinesische Regime die Abriegelungen und Einschränkungen im Dezember 2022 aufhob.

Gallagher erzählte die Geschichte von Peng in einer Videobotschaft, um seine mutige Tat weit zu verbreiten.

Gallagher: Apple hat die Proteste abgewürgt

Gleichzeitig kritisierte er den Apple-Konzern, dass er Videos über Pengs Geschichte in China unterdrückt und damit die KPC unterstützt hatte.

„Apple bringt im November [2022] ein Update heraus“, sagte er und fügte hinzu, dass „Apples AirDrop-Update dazu beigetragen hat, die Proteste abzuwürgen“, sagte er.

Der Abgeordnete Gallagher sagte, es sei eine Geschichte über „Mut und Feigheit“.

„Heute schlage ich Peng Lifa für den Nobelpreis vor“, sagt der Politiker am Ende des Videos. „Die Welt muss seine Geschichte hören – eine Geschichte, von der ich fürchte, dass Apple sie nicht hören will.“

„Wir wollen keine Lügen, wir wollen Würde.“

Der Vorsitzende des Unterausschusses, Mike Gallagher, während einer Anhörung des Unterausschusses für Streitkräfte des Repräsentantenhauses über künstliche Intelligenz im US-Kapitol in Washington DC. am 18. Juli 2023 über Cyber, Informationstechnologien und Innovation. Foto: Drew Angerer/Getty Images

Der Protest erschütterte die Welt

Der Aufenthaltsort von Peng ist trotz umfangreicher Recherche von Freiwilligen immer noch unbekannt.

Li Shengliang, Gründer der Organisation „CCP Feind List“ (KPC-Feindeliste) in den USA, sagte gegenüber Epoch Times, dass er und andere Freiwillige die Verwandten und Freunde von Peng ausfindig machen konnten, aber keiner von ihnen wusste, wo Peng festgehalten wird. Seine Familie erhielt keine Benachrichtigung. Seine Verwandten und Freunde seien vom Regime unter Druck gesetzt und zum Schweigen gebracht worden, sagte er.

„Der Protest an der Sitong-Brücke hat die chinesische Bevölkerung wachgerüttelt, damit sie aktiv wird“, sagte Li. „Zum ersten Mal riefen sie laut auf der Straße, um die Kommunistische Partei zu stürzen. Das hat sehr viele Menschen ermutigt.“

„Wir sollten uns immer an Peng Lifa (auch bekannt als Peng Zaizhou) für seinen Beitrag für die Freiheit, Demokratie und Menschenrechte in China erinnern“, fügte Li hinzu. „Ich hoffe, dass er für den Friedensnobelpreis nominiert wird.“

Der ehemalige Pekinger Anwalt Liang Shaohua sagte gegenüber Epoch Times am 14. Oktober: „Wir unterstützen die Nominierung von Peng Lifa als Kandidat für den Friedensnobelpreis ausdrücklich. Die ganze Welt schaut auf Peng Lifa, nicht nur China, sondern auch die gesamte demokratische Welt.“

Demonstranten in Peking halten weiße Zettel in die Höhe, um gegen Zensur und Chinas strenge Null-COVID-Maßnahmen zu protestieren, am 27. November 2022. Foto: Kevin Frayer/Getty Images

„Während der massiven Unterdrückung der KPC, als China zu einem abschreckenden Beispiel wurde, sprach er öffentlich aus, was die Menschen empfanden“, sagte er weiter.

„Genau dieses Handeln führte zu der Weiße-Papier-Protestbewegung, die der für das Land und die Leute schädlichen ‚Null-COVID-Politik‘ ein Ende setzte. Dies ist von großer Bedeutung.“

Proteste zur Unterstützung von Peng in aller Welt

Am 14. Oktober hielten chinesische Demokratieaktivisten eine Kundgebung vor dem chinesischen Konsulat in Los Angeles ab und forderten von Peking seine Freilassung.

„Wo ist Peng Lifa?“, riefen sie. Chinesische Einwanderer hielten Transparente vor dem Los Angeles Kunstmuseum und auf einer Überführung in Los Angeles, um Peng zu helfen.

Am 13. Oktober fand ein Protest auf dem Times Square in Manhattan, New York, statt, wo chinesische Demokratieaktivisten ebenfalls die Freilassung von Peng forderten.

Auslandschinesen versammeln sich auf dem Time Square. Sie fordern die Freilassung von Peng Lifa, auch bekannt als der Brückenmann, 14. Oktober 2023. Foto: Lin Yijun, The Epoch Times

Einen Tag später hielten Dutzende Auslandschinesen in Neuseeland Transparente vor dem Denkmal des 4. Junis [Massaker von Tiananmen]. Sie riefen die Slogans, die Peng auf seine Transparente an der Sitong-Brücke geschrieben hatte und forderten seine Freilassung.

Am selben Tag fand noch ein weiterer Protest vor dem chinesischen Konsulat in London statt. Einige Demonstranten hängten Spruchbänder auf der London Bridge auf, darunter die Slogans der Banner der Sitong-Brücke und andere wie „KPC tritt ab“, „Wo ist Peng Lifa?“.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: US China Committee Chairman Nominates Beijing Bridgeman for Nobel Peace Prize (deutsche Bearbeitung nh)



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