Aufregung um vermeintliche Hakenkreuz-Sohle – In China gilt die Swastika als buddhistisches Glückssymbol

In Asien hergestellte Produkte sind im Westen immer wieder Anlass für reflexartige Reaktionen, wenn sie ein vermeintliches Hakenkreuz zieren. Dabei hatte der Hersteller vielleicht nur das Glück des Käufers im Sinn.
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SymbolbildFoto: Ian Gavan/Getty Images
Epoch Times14. Januar 2017

Ein Schuh-Unternehmen in den USA hat ein Modell seiner Arbeitsstiefel vom Markt genommen, weil deren Sohlen Abdrücke am Boden hinterlassen, die im Westen als nationalsozialistische Hakenkreuze interpretiert werden.

Die Gestaltung der Sohle sei „nicht beabsichtigt“ gewesen und beruhe auf einem „Fehler des Herstellers in China“, teilte die in Kalifornien ansässige Firma Conal International Trading am Freitag mit. Die Firma lehne Hass und Diskriminierung in jeglicher Form ab und entschuldige sich bei allen, die sich durch den Hakenkreuz-Abdruck beleidigt fühlten.

Dabei hätte die Firma so weit nicht gehen müssen, sondern klarmachen müssen, dass es es sich um den typischen Fall eines interkulturellen Missverständnisses handelt: Denn in weiten Teilen Asiens wird das Swastika-Symbol seit Jahrtausenden als Glückssymbol verwendet.

Ein Käufer hatte Anfang der Woche ein Foto des Sohlenabdrucks ins Internet gestellt; es wurde mehr als drei Millionen Mal angeklickt und löste eine Flut von Kommentaren aus – viele davon mit Spott und Häme für den Hersteller. Die Stiefel wurden auch über den Internet-Versand Amazon verkauft, er nahm sie am Donnerstag aus dem Angebot.

Die gegen Antisemitismus in den USA eintretende Gruppe Jewish Anti-Defamation League erklärte, sie habe sich in der Angelegenheit an das Unternehmen gewandt; dort sei ihr erklärt worden, die Schuhe seien in Asien hergestellt worden, wo das Swastika-Symbol als buddhistisches Glückssymbol gilt.

Erst kurz vor Weihnachten hatte ein ähnlicher Fall bei uns zu reflexartigen Reaktionen geführt, als der WDR twitterte: Missglückte Deko: Wie kommt Hakenkreuz auf rosa Glitzerhaus bei ?

Nicht nur in Asien wurde die Swastika in politisch unbedenklicher Art verwendet, sondern auch bei uns: An der Außenfassade des Schloss Bellevue, dem Amtssitz des Bundespräsidenten, findet man es zu beiden Seiten des Schriftzuges „Bellevue“. Errichtet vor 1933. (afp/mk)

Siehe auch:

12.000 Jahre Swastika – Ein Symbol des Glücks



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