Broder bringt neues Buch auf den Markt – und rät von dessen Lektüre ab

Selbstironisch erklärt Publizist Henryk M. Broder im Promovideo zu seinem neuen Buch „Wer, wenn nicht ich“, es würde ausreichen, es nicht zu lesen, sondern nur Leuten zu schenken, die man nicht leiden könne. Bisherige Leser sind jedoch auch mit dem Inhalt zufrieden.
Titelbild
Henryk M. Broder.Foto: YouTube/Screenshot
Von 18. Januar 2020

Seit 18. Dezember des Vorjahres ist das neue Buch des bekannten Publizisten Henryk M. Broder mit dem Titel „Wer, wenn nicht ich“ auf dem Markt. In der „Welt“ nutzt der Mitbegründer des Blogs „Die Achse des Guten“ nun die Möglichkeit, deren Abonnenten die Schrift in einem etwas mehr als drei Minuten langen Promotion-Video vorzustellen.

Broder spricht darin von seinem Buch als einem, „von dessen Kauf ich Ihnen dringend abraten möchte“ – und nennt dafür sogar zehn Gründe.

Wer das Buch lese, so der Publizist, werde „depressiv“, „aggressiv“, fange an zu grübeln und werde „nie mehr die Tagesschau oder das heute-journal unbefangen sehen können“. Zudem verleite die Lektüre des Buches dazu, „zu überlegen, ob Auswandern eine Option wäre“.

Maas „entweder grenzenlos naiv oder ein ausgekochter Zyniker“

Die Lektüre von „Wer, wenn nicht ich“ könne sogar zur Einsamkeit führen, weil Freunde sich abwenden würden. Zudem werde man, wenn man das Buch lese, „in die SPD eintreten“, „einen Töpferkurs belegen (um wieder zu sich zu kommen)“, „sofort sein Spiegel-Abonnement kündigen“ oder sich „um einen Job bei Siemens bewerben“.

In weiterer Folge gibt es von Broder zwei Leseproben. Eine davon handelt von seinem, wie er es formuliert, „Lieblingsminister“ Heiko Maas. Wer wie er sage, er sei „wegen Auschwitz in die Politik gegangen“, sei, so der Autor, „entweder grenzenlos naiv oder ein ausgekochter Zyniker, der für seine Karriere über Leichen geht“. Sarkastisch kommentiert Broder: „Über eine Million atmen auf: Ihr Leben und ihr Sterben waren nicht umsonst.“

Die andere Passage widmet sich Greta Thunberg. Broder sieht in deren Bewegung den „Vorboten eines Totalitarismus, der nur auf ein Alibi gewartet hat, um sich entfalten zu dürfen“. Dieses sei diesmal ein „97-prozentiger Konsens der Wissenschaft“, der in ähnlicher Weise herbeifantasiert sei wie die Behauptung, dass sich „alle elf Minuten ein Single auf Parship verliebt“.

Am Ende meint der Autor, es sei gar nicht nötig, sein Buch zu lesen. Es reiche aus, „es zu kaufen und dann jemandem zu schenken, den Sie nicht leiden können“. Die Wirkung sei garantiert.

Meister der Realsatire

Die bisherigen Kritiken auf Amazon fallen überschwänglich aus. So schreibt der verifizierte Käufer Marvin S.:

„Was sagt es über den Stand der Gesellschaft aus, wenn das Beste satirische Werk des Jahres mit dem öffentlich rechtlichen Rundfunk und der Printpresse als Quellen auskommt? Was sagt es aus, dass das Buch wahrscheinlich gar nicht als Satire gedacht ist aber durch die Beschreibung und Bewertung der alltäglichen Realität dieser Republik zu einer verkommt?“

In einer Rezension von Gerhard Strobel heißt es:

„Es bedarf einer klugen Stimme wie der von Herrn Broder, um die schiefen Wahrheiten und die Placebos zu erkennen, die uns die Politiker heute verabreichen.“

Lediglich Roland G. hätte sich für den Preis mehr an Seiten als die 200 gewünscht, die die gebundene Ausgabe aufweist.

Von der Linken entfremdet

Broder ist seit 1968 politischer Publizist und Polemiker. Neben seinen Beiträgen für unterschiedliche deutsche Leitmedien und Magazine hat der in Kattowitz geborene Sohn aus einer schlesisch-jüdischen Handwerkerfamilie mehrere Dutzend Bücher veröffentlicht oder mitverfasst und sieben viel beachtete TV-Dokumentationen oder Dokutainment-Serien produziert. Ursprünglich auf der politischen Linken beheimatet, hatte Broder sich über die Jahrzehnte immer stärker von dieser entfremdet. Auf seinem Blog „Achse des Guten“ gibt er liberal-konservativen Publizisten ebenso ein Forum wie Islamkritikern, Klimaskeptikern oder Autoren, die sich gegen die unterschiedlichen Formen des Antisemitismus einsetzen.



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