Einigung auf Kurzarbeit bei Bühnen und Orchestern – Erste Berliner Ausstellungen wieder zugänglich

Die Corona-Maßnahmen haben den Kulturbetrieb lahmgelegt und in eine wirtschaftliche Krise gestürzt. Jetzt dürfen einige Akteure auf eine kleine Entlastung hoffen. Und auch für die Kunst geht es aufwärts. In der Hauptstadt Berlin öffnen nun die ersten Ausstellungen wieder ihren Türen.
Titelbild
Die Berliner Staatsoper.Foto: Getty Images | AFP | John Macdougall
Epoch Times2. Mai 2020

Auch Schauspieler und Musiker können jetzt Kurzarbeit machen. Der Deutsche Bühnenverein für die Arbeitgeber und drei Künstlergewerkschaften einigten sich auf die mögliche Einführung von Kurzarbeit an kommunalen Theatern und Orchestern.

Die Tarifeinigung sei angelehnt an den Tarifvertrag zwischen der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) und den Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes für Beschäftigte kommunaler Betriebe, teilte der Bühnenverein am Donnerstag in Köln mit.

Die vom Arbeitgeber zu zahlenden Aufstockungen auf das Kurzarbeitergeld sehen bei niedrigeren Vergütungen mindestens 95 Prozent, bei höheren Vergütungen mindestens 90 Prozent des Nettogehalts vor. Der Tarifvertrag gilt rückwirkend ab 1. April 2020 bis zum Jahresende und schließt betriebsbedingte Kündigungen vorübergehend aus. Durch diese Maßnahme sollten die Einnahmeausfälle der Theater und Orchester während der Corona-Krise kompensiert und die Arbeitsplätze gesichert werden, teilte der Bühnenverein mit. Die Tarifeinigung gelte nicht für die Staatstheater und -orchester der Länder.

Erste Berliner Ausstellungen wieder geöffnet

Nach Wochen ohne öffentlich sichtbare Kunst öffnen erste Ausstellungen in der Corona-Krise wieder ihre Türen für Besucher in Berlin. Zunächst sind es Galerien, die in der Hauptstadt zugänglich sind.

Sie gelten nicht nur als Präsentationsräume für die Arbeiten meist von Gegenwartskünstlern, sondern sind auch Verkaufsräume wie andere Shops. Deswegen können Galeristen bereits Interessierte in ihre Räume lassen – sofern die allgemein geltenden Regeln von Abstand und Hygiene eingehalten werden können.

Mit einer spektakulären Schau meldet sich die Galerie Konrad Fischer zurück aus der Abschottung. Vor dem ehemaligen Umspannwerk in Berlin-Kreuzberg erwarten zwei jener überlebensgroßen Bronzefiguren von Thomas Schütte die Besucher, die jüngst zur ersten Pariser Retrospektive des Künstlers in die Monnaie lockten. Auf drei Etagen sind neben Schüttes schachfigurartiger Installation „Gartenzwerge“ mit den eindruckvollen Keramikköpfen der „Experten“ auch aktuelle Arbeiten zu sehen.

Die König Galerie hat St. Agnes zwei Künstlern gewidmet. Jorinde Voigt kontrastiert in „The Real Extent“ im riesigen Kirchenschiff zunächst kaum wahrzunehmende Konstruktionen aus filigranen Messingketten mit Serien von großformatigen Papierarbeiten, die sich ebenfalls mit Formen der Wahrnehmung auseinandersetzen. Zudem zeigt der dänische Künstler Jeppe Hein Arbeiten, die sich über Leichtigkeit und minimale Bewegungen mit den Betrachtern in Verbindung bringen.

In der kommenden Woche sollen weitere Ausstellungen folgen. So will das PalaisPopulaire vom 6. Mai an „Christo and Jeanne-Claude. Projects 1963-2020“ präsentieren. Größere Häuser planen für Mitte Mai die Rückkehr zu einem coronabedingt eingeschränkten Publikumsverkehr. Das Deutsche Historische Museum will vom 11. Mai an zunächst nur seinen Pei-Anbau mit „Hannah Arendt und das 20. Jahrhundert“ öffnen.

Die Staatlichen Museen wollen bis Mitte Mai „das eine oder andere Haus“ aufschließen. Nach den Planungen sollen Museen auf der Museumsinsel und am Kulturforum dabei sein. Allein die Staatlichen Museen verfügen über 13 Sammlungen in 19 Häusern.

Als erstes der wichtigen Kunstmuseen hat das Brücke-Museum seine Wiedereröffnung für den 15. Mai angekündigt. Dann sollen Arbeiten von Max Kaus, die das Museum gerade als Schenkung erhalten hat, mit Werken der Brücke-Maler in Verbindung gesetzt werden. (dpa)

 



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