„Die Schönheit der Kunst“: Traditionelle Malerei aufleben lassen

Der 6. Internationale NTD-Wettbewerb für Figurenmalerei präsentiert seine Finalisten. Lernen Sie einige Künstler und deren Kunstwerke kennen.
Titelbild
Alexandra Telgmann mit ihrem Werk „Immerse Yourself“ („Tauche ein“), Öl auf Aluminium, bei der Ausstellung der NIFPC-Finalisten im Salmagundi Club, New York City, am 15. Januar 2024.Foto: Larry Dye/The Epoch Times
Von 25. Januar 2024

2019 fand der 5. Internationale NTD-Wettbewerb für Figurenmalerei statt. Damals freuten sich alle Künstler bereits auf das nächste Zusammentreffen, um durch klassische Malerei „reine Schönheit, Gutherzigkeit [und] Authentizität“ – wie es im Wettbewerbstext heißt – ins Bild zu bringen.

Doch dann brach die Corona-Pandemie aus; es folgten Kriege. Es dauerte Jahre, bis wieder genügend Künstler reisen konnten, um den nächsten Wettbewerb in New York auszutragen.

Am 15. Januar war es dann für den 6. Internationalen Wettbewerb für Figurenmalerei von NTD so weit. Insgesamt stellten 54 Finalisten 60 Gemälde im Salmagundi Club an der Ecke Fifth Avenue zu 12th Street in der Metropole aus.

Da die traditionelle Kunst im Vordergrund stand, mussten die Werke in Ölfarbe gemalt sein und die Gestalt des Menschen meisterhaft wiedergeben.

An der Eröffnungsfeier nahmen viele bekannte Gesichter teil, aber auch Neulinge wie Alexandra Telgmann aus Deutschland, die erst im letzten Jahr vom NTD-Wettbewerb erfahren hatte.

Ausstellungsmöglichkeit für traditionelle Kunst „kostbar“

„Bei diesem Wettbewerb geht es um Schönheit, und das gefällt mir – die Schönheit der Menschen und die Schönheit der Kunst“, sagt sie. „Ich finde es toll, dass es ein neues, größeres Bewusstsein für diese Kunst und für die Künstler gibt.“

Telgmann empfand diese seltene Veranstaltung als „kostbar“. In Deutschland, so erklärte sie, liege der Schwerpunkt auf abstrakter Kunst. Es gebe nur wenige Plattformen, um realistische Werke auszustellen.

Telgmann hat sich auf das Malen von Meeresszenen spezialisiert. Sie reichte eine Arbeit ein, die ihre Tochter beim Schwimmen in der Nordsee zeigt. Eine schöne Pose unter Wasser zu halten, ist kein leichtes Unterfangen, erklärt sie.

Glücklicherweise ist Telgmanns Tochter eine ausgebildete Ballerina. Unter Wasser kann sie sich genauso souverän bewegen wie auf der Bühne. Die Künstlerin hat rund 800 Unterwasserfotos ihrer Tochter gemacht und dabei das Licht, die Luftblasen, den Atem und die Bewegungen eingefangen. Später hat sie diese lebendigen Eindrücke des Ozeans in ihrem Gemälde verarbeitet.

„In der Gesellschaft gibt es viele verschiedene Meinungen über Kunst. Für mich geht es darum, Schönheit und Gutherzigkeit zu zeigen und damit das Bewusstsein für die Natur, den Menschen und den Atem zu schärfen und einen besonderen Moment zu schaffen“, sagt sie.

„Es gibt eine Menge Dinge, die nicht so schön sind in der Welt. Deshalb brauchen wir wieder Menschen, die Schönheit zeigen. Denn danach sehnen sich die Menschen.“

Telgmann war zu Tränen gerührt, als sie das Vorwort des Gründungsmitglieds der Jury, Professor Kunlun Zhang, zum Wettbewerb las, das am Eingang der Ausstellung aushing.

Alexandra Telgmann im Gespräch mit Kunlun Zhang bei der Ausstellung der NIFPC-Finalisten im Salmagundi Club in New York City am 15. Januar 2024. Foto: Ruby Bui/NTD

Zhang ist ein gläubiger Mann. Früher war er ein berühmter zeitgenössischer Bildhauer in China, doch nachdem er zum Glauben gefunden hatte, orientierte er sich neu und widmete sich voll und ganz der klassischen Kunst. Er betrachtet es als seine Aufgabe, Schönheit zu vermitteln.

Seine Einsicht dazu gewann er durch das Praktizieren von Falun Dafa. Die traditionelle chinesische Kultivierungsschule basiert auf den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht.

„Künstler sind mit einer Mission auf die Welt gekommen“, sagt der Professor. Viele hätten dies im Alltag und wegen der menschlichen Wünsche vielleicht vergessen. Die vergangenen 17 Jahre seit Bestehen des Wettbewerbs haben ihm jedoch Hoffnung gegeben. Es nähmen immer mehr Künstler teil, die wie er Schönheit, Mitgefühl und Authentizität durch Kunst anstreben.

Fast verloren gegangene Technik

Es gibt zwar noch außergewöhnliche Ölgemälde aus bedeutenden Kunstepochen, aber die Feinheiten der Technik sind verloren gegangen, da sie nicht mehr verwendet werden, kaum bekannt und nur noch selten zu erlernen sind.

Alessandra Marrucchi aus Italien malt seit fast 50 Jahren. Sie schätzt eine gute Technik. Im Alter von 23 Jahren begann sie im Studio Simi in Florenz zu studieren. Es war damals das einzige Atelier seiner Art, da die Postmoderne auf dem Vormarsch war und die traditionelle Kunst und Malerei verdrängte.

Marrucchi wollte die Grundlagen der Anatomie und den Umgang mit Ölfarben erlernen. Sie studierte direkt bei Nerina Simi, der Tochter des Studiogründers Filadelfo Simi. Zum Lehrplan gehörte ein dreijähriges Studium des Kohlezeichnens, bevor die Studenten überhaupt einen Pinsel in die Hand nehmen durften.

Für die Ölmalerei wurden nur Pigmente in Öl ohne andere Zusätze verwendet. Die Schüler arbeiteten mit lebenden Modellen und zwei Wochen lang an derselben Pose, bevor zur nächsten Haltung gewechselt wurde.

Heute gibt es in Florenz mehrere Ateliers, die einen traditionellen Weg verfolgen, erklärte Marrucchi. Es ist kein Wunder, dass sie sich für Florenz als Standort entschieden hat. Denn die Stadt beherbergt sowohl eine Vielzahl von Meisterwerken aus der Klassik als auch aus der Hochrenaissance, die studiert werden können.

„Wenn man ins Museum geht, weiß man nicht warum, aber es gibt einige Bilder, die einem sehr viel geben. Das möchte ich auch erreichen“, sinniert sie. „Ich suche nach der Schönheit im Inneren der Menschen, ihrer Gelassenheit, ihrer Seele. Es gibt in der Welt viele Kriege und schlechte Dinge, aber wenn ich male, möchte ich hinschauen und alles einfangen, was gut ist.“

Marrucchi reichte ein Selbstporträt mit dem Titel „Ein Selbstporträt mit Perlenohrringen“ ein. Im Alter von 72 Jahren bedeute dies, sich selbst ehrlich zu betrachten und die gemischten Gefühle in Bezug auf das Altern zu akzeptieren. Sie hat die Falten gemalt, die früher nicht da waren und sich trotzdem bemüht, alles Gute in sich selbst zu finden und hervorzuheben.

„Natürlich habe ich mich sehr verändert. Aber es ist eine notwendige Veränderung“, sagt sie lachend.

„Ein Selbstporträt mit Perlenohrringen“ von Alessandra Marrucchi. Foto: NTD Internationaler Wettbewerb für Figurenmalerei

Nachfolgend finden Sie einige Gemälde der Finalisten, die ebenfalls ausgestellt wurden.

„Badezeit“ von Clodoaldo Geovani Martins. Foto: NTD Internationaler Wettbewerb für Figurenmalerei

 

„Die Wiedergeburt“ von Tien-Cheng Wu. Foto: NTD Internationaler Wettbewerb für Figurenmalerei

 

„Sorgen (Selbstporträt)“ des französischen Malers Lhuillier Philippe. Foto: NTD Internationaler Wettbewerb für Figurenmalerei

 

„Alexandra“ von Sandra Kuck. Foto: NTD Internationaler Wettbewerb für Figurenmalerei

 

„Tomorrow Is Another Day“ von Ellen Melinda Morrison. Foto: NTD Internationaler Wettbewerb für Figurenmalerei

 

„Schutz: Mut in der Krise“ von Chih-Chun Liu. Foto: NTD Internationaler Wettbewerb für Figurenmalerei

Die Ausstellung „The 6th NTD International Figure Painting Competition Finalists‘ Exhibition“ im Salmagundi Club in New York City lief bis zum 19. Januar.

Die Veranstaltungswoche zwischen Ausstellungseröffnung und Preisverleihung umfasste Programmpunkte wie Diskussionsrunden, Workshops und Führungen durch das Met Museum und die Yale University Art Gallery.

Weitere Informationen finden Sie unter Salmagundi.org.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: A Movement to Restore Traditional Painting. (deutsche Bearbeitung nh)



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