Giovanni Battista Viotti: Gefeierter Geigenvirtuose und Komponist

Möglicherweise stammt die französische Nationalhymne von einem Italiener: Viotti. Doch diese ist hier nicht zu hören, sondern sein Concerto de Clavecin avec Violon Obligé. Aus der Reihe Epoch Times Musik, für Liebhaber klassischer Musik.
Titelbild
Im Dorf Alvera in Cortina d'Ampezzo, Provinz Belluno, Italien.Foto: iStock
Von 6. April 2024

Giovanni Battista Viotti (1755-1824) war ein italienischer Geiger und Komponist, dessen Virtuosität berühmt war. Hier sein Concerto de Clavecin avec Violon Obligé, welches um 1787 entstand. Zu hören sind in dieser älteren Aufnahme die beiden Solisten Eugene List (1918-1985, Klavier) und Carroll Glenn (1918-1983, Violine), begleitet vom Biedermeier Orchester.

1. Allegro 0:00

2. Rondo 9:30

Gemälde: Unbekannter Meister (18. Jahrhundert) – Ein Gruppenbildnis des Buchhändlers Ernst Wilhelm Ziemssen mit seiner Familie

Der Vater von Giovanni Battista Viotti war Schmied, und Amateurmusiker. Er kaufte ihm auch eine kleine Geige zum Üben, und mit 11 Jahren wurde Viotti nach Turin zum Lernen geschickt. Unter der Gunst von Alfonso del Pozzo, Fürst della Cisterna, begann er seine ernsthafte musikalische Ausbildung. Ein Erfolg zeigte sich im Alter von zwanzig Jahren: 1775 spielte er (am letzten Pult) der 1. Geigen in der königlichen Kapelle in Neapel.

Wenig später reiste Viotti als gefeierter Geigenvirtuose durch ganz Europa. Er besuchte St. Petersburg, lebte in Paris und diente zeitweise Königin Marie Antoinette. Während der Französischen Revolution flüchtete er nach London, nach einer Intrige musste er 1798 das Land wieder verlassen. Daraufhin blieb Viotti bis 1801 zurückgezogen auf dem Landgut Friedrichshulde bei Hamburg, bevor er nach einem Abstecher über London nach 1818 wieder nach Paris zurückkehrte. Einige Jahre leitete er das Pariser „Théâtre-Italien“ und von 1818 bis 1821 die „Grand Opéra de Paris“. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er in London.

Er komponierte vor allem für Violine und gilt als „Vater der französischen Violinschule des frühen 19. Jahrhunderts“. Vor allem durch seine Bogenführung hatte er großen musikalischen Einfluss auf Geigenspieler – darunter auch auf Paganini. Viotti kann daher als einer der wichtigsten Schöpfer des modernen Violinspiels angesehen werden.

Zum anderen hob er das Niveau von Aufführungen von der bloßen Unterhaltung auf die einer künstlerischen Präsentation. Von ihm sind 29 Violinkonzerte überliefert, zehn Klavierkonzerte, zwei Sinfonien, Trios und Duos für Streicher, mehrere Serenaden und Sonaten.

2013 stellte der italienische Geiger Guido Rimonda ein bis dahin nicht bekanntes Tema con Variazioni in C-Dur für Violine und Orchester von Viotti vor – dessen Thema eindeutig der Melodie der Marseillaise entspricht. Falls die Datierung des Manuskriptes mit „1781“ korrekt ist, dann wäre der Italiener Viotti der eigentliche Komponist der französischen Nationalhymne.

 



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