16 Container für Migranten im Nirgendwo – Bewohner von Isert in Sorge

Eine Bodenplatte im Nirgendwo soll der Grundstein für eine neue Containeranlage für Asylbewerber in der Gemeinde Isert in Rheinland-Pfalz sein. Schon bald sollen dort in 14 Wohncontainern jeweils bis zu vier Personen unterkommen – voraussichtlich alleinstehende Männer im Alter von 20 bis 40 Jahren.
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Wohncontainer wie diese könnten schon in wenigen Wochen auch in Isert in Rheinland-Pfalz aufgebaut werden.Foto: iStock
Von 26. November 2023

Überall in Deutschland sind Wohnungen für Asylbewerber rar. Wie der „AK-Kurier“ berichtet, ist dieser Umstand auch im Kreis Altenkirchen in Rheinland-Pfalz keine neue Erkenntnis. Aus diesem Grund soll jetzt eine Containeranlage als Sammelunterkunft in der Nähe der 100-Seelen-Gemeinde Isert entstehen. Hierfür werden 14 Wohn- und zwei Sanitärcontainer aufgestellt – jeweils vier Personen sollen pro Container wohnen –, und zwar mitten im Nirgendwo am Waldrand, ohne ärztliche Versorgung oder Geschäfte in unmittelbarer Nähe.

Allein aufgrund dieser Ausgangssituation erscheint eine Integration der Neuankömmlinge aussichtslos. Zudem fürchten die Einwohner, etwa ein Drittel ist über 65 Jahre alt, um ihr friedliches Dorfleben. An gemütliche Waldspaziergänge sei nicht mehr zu denken, erklärte eine Bewohnerin besorgt gegenüber Epoch Times. Zu groß sei die Angst, dass es zu Übergriffen kommen könnte, wenn sich die Bevölkerung um mehr als 50 alleinstehende Männer, womöglich aus dem muslimischen Kulturkreis, erhöht.

Kritisch sieht auch der Ortsbürgermeister Wolfgang Hörter die neue Unterkunft. Natürlich wolle man helfen, aber das nächste Geschäft sei eine Bäckerei in Bruchertseifen – knapp drei Kilometer von Isert entfernt. „Wo sollen die Menschen hin?“, so Hörter. Zudem lasse die viel befahrene Bundesstraße 256 nicht zu, dass man dort entlanglaufe, gibt auch die erste Beigeordnete Annette Roßbach zu bedenken.

Warum Isert?

Dass Isert für eine neue Asylbewerberunterkunft zur Debatte steht, kommt nicht von ungefähr. Laut „Rhein-Zeitung“ stand am geplanten Bauort bis zum Jahresanfang noch eine Holzbaracke, in der in den 1990er-Jahren zur Hochzeit des Jugoslawienkrieges bis zu 40 Flüchtlinge beherbergt wurden. Die Bodenplatte ist noch vorhanden, ebenso die notwendigen Wasser- und Abwasseranschlüsse.

Verschiedene Kaufinteressenten, die in der Vergangenheit das Objekt von der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld erwerben wollten, scheiterten. „Einer wollte hier sogar eine kleine Firma errichten, aber auch das wurde abschlägig beschieden“, so der Ortschef.

Bürgermeister kritisiert Asylpolitik

Am 20. November wurde im Kreisausschuss nun einstimmig beschlossen, dass die Containeranlage dort errichtet werden soll. Nach Angaben des Bürgermeisters Fred Jüngerich ist das Projekt „alternativlos“. Glücklich ist er jedoch nicht mit der Entscheidung, denn ihm ist klar: „Es läuft schon seit Jahren etwas schief“, wie er gegenüber der „Rhein-Zeitung“ erklärte.

Mit Blick auf die 90 Prozent der Asylbewerber – junge Männer, die ihre Familien in der Heimat zurücklassen – werde deutlich, dass es nicht mehr um Menschen gehe, die vor dem Krieg aus der Ukraine geflüchtet seien. Denen zu helfen, sei Pflicht. Gleiches gelte für politisch Verfolgte, die um Leib und Leben fürchten müssen.

Stattdessen müsse man das Bleiberecht der Asylbewerber hinterfragen, fordert Jüngerich. Die Bundesregierung habe für eine geordnete Zuwanderung mit einer möglichen schnellen Rückführung zu sorgen.

Am 29. November ist die Sammelunterkunft, die auch die Dorfbewohner im Nachbarort Eichelhardt betroffen macht, Thema auf einer Einwohnerversammlung. Hierzu wurde auch der Landrat Peter Enders (CDU) eingeladen.



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