Bambus als Bienenfreund? Özdemir sorgt mit Balkon-Post für Lacher

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir brachte kürzlich seinen Balkon auf Vordermann, wie man auf Instagram sehen konnte. Die Reaktionen folgten prompt.
Titelbild
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Von 8. April 2024

Primeln, Tulpen, Narzissen. Frühblüher haben Hochsaison. In vielen Gärten und Parks sorgen sie mit bunten Farbtupfern für gute Laune – auch bei den Bienen. Als vermeintlicher Bienenfreund präsentierte sich jüngst auch Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir via Instagram. Ausgerüstet mit Gummihandschuhen und in eine braune Schürze gekleidet, posierte er auf seinem Balkon. Dazu schrieb er:

„Da besonderes Interesse für meine Balkonbepflanzung auf sozialen Medien Tradition hat, hier ein, ich nehme an, heiß ersehntes Update: pünktlich zum Beginn der Sommerzeit war es mal wieder an der Zeit, meinen Garten auf Vordermann zu bringen. Botanische Kehrwoche quasi. Erwünschter Nebeneffekt: mein Balkon wird so zu einem Buffet für Bienen und andere nützliche Insekten.“

Mit dem Beitrag sorgte Özdemir für Lacher in dem sozialen Netzwerk, denn statt vor Blumen kniete er vor einer Bambuspflanze – der Mehrwert für Bienen ist fast null.

 

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von Cem Özdemir (@cem.oezdemir)

NABU empfiehlt heimische Wildpflanzen

Bei Bambus handelt es sich um keine heimische Pflanze und sie gilt als insekten- und vogelfeindlich, weshalb Naturschützer die als Sichtschutz beliebte Pflanze an den Pranger stellen. Manche fordern sogar ein Verbot, wie „BR24“ im Jahr 2021 berichtete. Bambus biete Insekten kaum Nahrung, da er selten blüht und weder Nektar noch Pollen produziert.

Für einen grünen Minister „eigentlich ziemlich peinlich“, finden einige Instagram-User, wie man den Kommentaren unter dem Bild entnehmen kann.

Ein Nutzer schrieb: „Ein Tipp unter Naturfreunden: Sie könnten statt Bambus auch Plastik-Tulpen hinstellen, die sind pflegeleichter und helfen den Bienen genauso viel.“

Ein anderer spottete: „Wer kennt sie nicht, die Pandabiene.“

Sogar der Naturschutzbund NABU konnte sich eine Bemerkung nicht verkneifen. Er schrieb:

Eine interessante Pflanzenauswahl … für Pandas! 😉 Wir freuen uns über weitere Fotos mit heimischen Wildpflanzen. Slide gerne in unsere DMs, falls du noch Botanik-Tipps brauchst. Unser Gartenteam macht auch Hausbesuche.“

Einige Instagram-Nutzer nahmen den Minister in Schutz und konnten die Aufregung um den Beitrag nicht verstehen. „Naja, nu – es ist ja nicht NUR Bambus – das Gehölz dahinter kann ich leider aufgrund der Auflösung nicht bestimmen. Aber bestimmt wachsen da unabhängig vom Sichtschutz auch viele Futterstauden, im besten Fall auch Vogelnährgehölze – richtig?“, schrieb einer.

„Einmal in der ‚falschen Ecke‘ des Balkons gesessen und schon kocht das Bambus-Süppchen über! Egal, ist doch schön, wenn da jemand gerne draußen rumwerkelt“, kommentierte ein anderer.

Hanf besser als Bambus?

Manche rieten dem Minister dazu, sich lieber drei Hanfpflanzen zuzulegen, was wohl auf die zum 1. April in Kraft getretenen Cannabis-Teillegalisierung zurückzuführen ist. Dabei hat Hanf tatsächlich eine anziehende Wirkung, auch auf Bienen.

Wie eine im Februar 2020 im Fachjournal „Environmental Entomology“ veröffentlichte Studie von Forschern der Cornell Universität in New York zeigte, fliegen Bienen nicht nur sprichwörtlich auf Cannabis. Zwar fehle es der Pflanze an Nektar, dafür produziere sie aber eine Fülle von Pollen.

Im Gegensatz zu den Menschen interessierten sich Bienen laut den Forschern nicht für die weiblichen Blüten, sondern bevorzugen die männlichen, um Pollen zu sammeln.

Das Fazit der Wissenschaftler: „Da der Anbau von Hanf zunimmt, sollten Landwirte, Landbewirtschafter und politische Entscheidungsträger seinen Wert für die Unterstützung von Bienengemeinschaften berücksichtigen und seine Attraktivität für Bienen bei der Entwicklung von Schädlingsbekämpfungsstrategien berücksichtigen.“



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion