Applaus im Gerichtssaal – Freispruch für Wiener Arzt

In den vergangenen Monaten stand Professor Dr. Andreas Sönnichsen aufgrund seiner Kritik an den COVID-Impfungen am Pranger. Neben seiner Entlassung aus der MedUni Wien musste er eine Anklage wegen Amtsanmaßung und Bereicherung über sich ergehen lassen. Nun sprach ihn das Gericht von diesen Vorwürfen frei.
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Die Vorwürfe gegen Professor Dr. Andreas Sönnichsen sah das Gericht als nicht erwiesen an (Symbolbild).Foto: iStock
Von 13. Februar 2023

Am 9. Februar war der Gerichtssaal in Salzburg rappelvoll. Etwa 100 Zuschauer waren gekommen, um den Prozess gegen den Wiener Facharzt für Innere Medizin, Professor Dr. Andreas Sönnichsen, zu verfolgen – viele von ihnen, um ihre Unterstützung und Sympathie für den Mediziner auszudrücken.

Im Raum standen digitale Atteste, mit denen Sönnichsen Betroffenen eine COVID-Impfunfähigkeit bescheinigt haben soll, ohne diese zu untersuchen. Die Kontaktaufnahme erfolgte über die Website Liberation-Express. Die Gebühr betrug einmalig 20 Euro pro Attest.

Auf der Website heißt es: „Tatsächlich haben wir noch nie so viele schwerwiegende Nebenwirkungen nach einer Impfung gesehen wie nach der Corona-Impfung. Es ist zwar nicht in jedem Fall gesichert, ob die Impfung wirklich ursächlich für den Schaden war, aber alleine die hohe Zahl von Meldungen ist erschreckend. Um das Risiko zu minimieren, sollte zumindest die einzige von den Herstellern angegebene Gegenanzeige sicher ausgeschlossen sein: eine Allergie gegen den Wirkstoff selbst oder einen der Zusatzstoffe. Bis diese ausgeschlossen ist, ist man impfunfähig und kann sich eine entsprechende vorläufige Bestätigung ausstellen lassen.“

Mit den auf sechs Monate zeitlich befristeten Impfunfähigkeitsattesten wurde gleichzeitig die dringende Empfehlung ausgesprochen, „Allergien gegen die COVID-19-Impfstoffe in diesem Zeitrahmen von einem Facharzt prüfen zu lassen“. Das Attest galt auch zur Vorlage – zum Beispiel beim Arbeitgeber – und sollte den Druck nehmen, sich „voreilig impfen zu lassen“.

Anwaltskammer sieht Verstoß gegen Ärztegesetz

Die Anwaltskammer hatte Sönnichsen, der für seine Kritik an der Corona-Politik und den COVID-Impfungen bekannt war, wegen eines Verstoßes gegen das Ärztegesetz angezeigt. Die Staatsanwaltschaft erhob Anzeige wegen Amtsanmaßung und Betrug.

Für das Salzburger Bezirksgericht galt es zu klären, ob sich der Mediziner als Amtsarzt ausgegeben und durch die ausgestellten Bescheinigungen bereichert hatte oder nicht. Sönnichsen selbst bestritt die Vorwürfe und beteuerte seine Unschuld. Zwar habe er die Impfunfähigkeitsatteste ausgestellt, aber an ihrer Rechtmäßigkeit bestehe kein Zweifel, erklärte er vor dem Gerichtstermin gegenüber „ORF“.

Auch das Gericht sah die Vorwürfe letztlich als nicht erwiesen an. Der Prozess endete mit einem Freispruch für den Wiener Arzt. Rechtskräftig ist das Urteil jedoch noch nicht. Der Staatsanwalt hat noch die Möglichkeit, Berufung einzulegen.

Wie in einem Video des Senders „Auf1“ zu sehen ist, standen die Zuschauer nach der Verhandlung Spalier und begrüßten Sönnichsen klatschend, als er das Gericht verließ. Auch im Saal selbst soll es zwischendurch Applaus gegeben haben, obwohl das unüblich und normalerweise verboten ist.

Rauswurf aus der Uni wegen kritischer Äußerungen

Schon sehr früh hatte Sönnichsen eine kritische Betrachtung auf die Corona-Politik und damit bei Maßnahmen- und Impfbefürwortern für Unmut gesorgt. In einer Pressekonferenz Ende 2021 sprach er vom „größten Medizinskandal aller Zeiten“. Er kritisierte eine fehlende Datenbasis für die COVID-Impfpflicht und bemängelte, dass Menschen, deren Impfung mehr als sechs Monate zurücklag, plötzlich als „Ungeimpfte“ deklariert wurden. „Nachdem zwei Impfungen versagt haben, wird uns jetzt glauben gemacht, dass der Booster alternativlos hilft“, so Sönnichsen.

Wegen seiner Kritik verlor er Ende Dezember 2021 seinen Posten bei der MedUni Wien. Er wurde zum März 2022 gekündigt und mit sofortiger Wirkung dienstfrei gestellt. Mehrfach hatte sich die Universität im Vorfeld von Sönnichsens Kommentaren distanziert, in denen es um Kritik an der Corona-Politik, den nicht belegten Nutzen von Masken, PCR-Tests und der Impfstrategie ging.

„Ich bin kein strikter Impfgegner, aber vehementer Verfechter einer freien Impfentscheidung nach angemessener Aufklärung über Nutzen und Risiken“, sagt Sönnichsen von sich.

In Bezug auf die COVID-Impfung äußerte er in einem Interview mit „Auf1“ nach dem Gerichtstermin: „Jetzt sollte sich eigentlich überhaupt niemand mehr impfen lassen.“ Die Pandemie sei vorbei. Das Risiko, einer schweren COVID-Erkrankung oder daran zu versterben, sei zehnmal geringer, als sich mit Influenza zu infizieren und daran zu sterben. „Diese Impfstoffe gehören vom Markt genommen, und zwar sofort“, appellierte Sönnichsen. Das gelte nach wie vor.

Andererseits dürften die Leute, die sich gegen COVID-19 haben impfen lassen und beschwerdefrei sind, jetzt nicht in Panik verfallen. Geimpft ist halt geimpft.  Sönnichsen rät: viel frische Luft, ausreichende Bewegung, gesunde Ernährung – kurzum alles, was zur Gesundheit, auch zur psychischen Gesundheit beiträgt.

Aufarbeitung muss folgen

Was nach dem Freispruch unbedingt folgen muss, ist eine Aufarbeitung, so Sönnichsen weiter. Nicht nur in der Politik, sondern auch seitens der Medien. „Der ORF muss auch aufarbeiten und zu einer ausgewogenen Berichterstattung zurückkehren. Wir brauchen wieder ehrliche Medien“, erklärte der Arzt.

In Bezug auf seinen Rauswurf aus der MedUni Wien hofft Sönnichsen nicht, dass „Gras darüber wächst“, sondern – ganz im Gegenteil – die Sache müsse irgendwann ausgegraben und dann aufgearbeitet werden.

„Die Fehler, die gemacht wurden, der Schaden, der den Menschen zugefügt wurde, das muss alles aufgearbeitet werden und an die Öffentlichkeit“, betont der Internist. Er ist inzwischen Teil der internationalen Organisation Collateral Global und wird in diesem Rahmen an der wissenschaftlichen Aufarbeitung der Vergangenheit mitwirken.



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