Attacken auf Kunstwerke in Berliner Museen erfolgte mit Pflanzenöl
Die Angriffe auf der Berliner Museumsinsel am Tag der Deutschen Einheit sind mit einem natürlichen Pflanzenöl erfolgt. Das geht aus einer Analyse für Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) hervor, die dem „Spiegel“ laut Bericht vom Mittwoch vorlag. Es handle sich wahrscheinlich um Olivenöl.
Unbekannte hatten am Tag der Deutschen Einheit mehr als 70 Kunstwerke und Artefakte auf der Museumsinsel sowie Böden, Wände und Vitrinen beschmutzt. Einige Artefakte ließen sich laut Bericht bereits reinigen, doch 50 Werke müssen restauriert werden. Die Behörden informierten erst nach zwei Wochen die Öffentlichkeit über den Vorfall.
Videoaufnahmen mehrerer Kameras wurden nicht gespeichert
Betroffen waren das Neue Museum, das Pergamonmuseum sowie die Alte Nationalgalerie. Videoaufnahmen mehrerer Kameras im Neuen Museum wurden nicht gespeichert. Sie seien „unbemerkt ausgefallen“, und zwar schon nach einem „Softwareupdate des Videoservers im September“, heißt es demnach in der Analyse.
Laut „Spiegel“ hatte die Abteilung von Kulturstaatsministerin Grütters hatte im Sommer einen Antrag abgelehnt, der von den Staatlichen Museen gestellt worden war. Diese hätten um 1,3 Millionen Euro aus dem neuen Topf für Infrastrukturmaßnahmen gebeten, um die Sicherheit aufzurüsten.
Haak: „Fehlendes Geld ist in diesem Bereich nicht das Problem.“
Christina Haak, Vizechefin der Staatlichen Museen, sagte dem Magazin, man habe ein ganzes Paket von der Außenhaut bis zur Vitrine vorgeschlagen. Grütters sagte dem „Spiegel“, die Anfrage sei „aufgrund des Programmzuschnitts“ nicht berücksichtigungsfähig. Außerdem könne für Sicherungsmaßnahmen auf andere Mittel zurückgegriffen werden. „Fehlendes Geld ist in diesem Bereich nicht das Problem.“
Die den Museen übergeordnete Stiftung Preußischer Kulturbesitz gab laut Grütters 6,4 Millionen Euro an Bauunterhaltsmitteln aus dem Jahr 2019 noch nicht einmal aus. Für 2020 stünden ihr weitere Millionen Euro zur Verfügung. „Das Geld kann sie sofort für diese Maßnahmen verwenden, dazu braucht man keine Extramittel.“ (afp)
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