„Glaube nicht, dass ein Atomkrieg eine wahrscheinliche Folge dieser Krise ist“

Das Friedensforschungsinstitut Sipr rechnet nicht damit, dass der Ukraine-Krieg zum Einsatz von nuklearen Waffen führen wird.
Titelbild
Die russische Nationalflagge neben dem Kreml in Moskau.Foto: ALEXANDER NEMENOV/AFP via Getty Images
Epoch Times1. März 2022

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Das russische Verteidigungsministerium hat die Abschreckungswaffen der Atommacht in verstärkte Alarmbereitschaft versetzt.

Das sagte Minister Sergej Schoigu dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, wie aus einer Mitteilung der Behörde hervorgeht. Konkret nannte er die strategischen Raketentruppen, die Nord- und die Pazifik-Flotte und die Fernfliegerkräfte. Putin hatte den Schritt angeordnet, als Reaktion auf aggressive Äußerungen der Nato.

Putin sprach in einem am Sonntag vom Kreml verbreiteten Video von Abschreckungswaffen und nannte nicht explizit Atomwaffen. „Die Spitzenpersönlichkeiten der führenden Nato-Staaten lassen aggressive Äußerungen gegen unser Land zu, deshalb befehle ich dem Verteidigungsminister und dem Chef des Generalstabs, die Streitkräfte der Abschreckung der russischen Armee in ein besonderes Regime der Alarmbereitschaft zu versetzen.“

Außenministerin Annalena Baerbock hat diese als eine indirekte Drohung mit Atomwaffen verstanden und Putins Aussage kritisiert. „Ich fordere Russland auf, solche eskalierenden Äußerungen in Zukunft zu unterlassen“, sagte sie in Berlin. Sie betonte außerdem, dass die Nato keine Bedrohung für Russland darstelle. Die Äußerung Putins sei aber ernst zu nehmen.

Die USA sehen momentan keine Veranlassung für eine Änderung der eigenen Verteidigungsbereitschaft. „Wir bewerten die Anordnung von Präsident Putin und sehen derzeit keinen Grund, unsere eigene Alarmstufe zu ändern“, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, in Washington. Auch der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, betonte: „Wir sind der Meinung, dass es keine Notwendigkeit für eine Änderung gibt.“

Putin: Russland eine „der mächtigsten Nuklearmächte der Welt“

Putin hatte am vergangenen Donnerstag in seiner Erklärung zum Beginn des Einmarsches in die Ukraine davor gewarnt, gegen Russland Aggressionen zu üben. Er drohte mit den härtesten Konsequenzen und betonte, Russland sei heute eine „der mächtigsten Nuklearmächte der Welt“. Putin hatte am 19. Februar auch eine großangelegte Übung der nuklearen Streitkräfte abgehalten. Dabei kamen Waffen ohne Atomsprengköpfe zum Einsatz.

Das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri hatte nach Putins Rede mitgeteilt, dass es nicht damit rechne, dass der Ukraine-Krieg zum Einsatz von nuklearen Waffen führen wird. „Ich glaube nicht, dass ein Atomkrieg eine wahrscheinliche Folge dieser Krise ist“, sagte Sipri-Direktor Dan Smith der Deutschen Presse-Agentur in Skandinavien.

„Wenn Atomwaffen existieren, dann gibt es aber leider natürlich immer diese kleine Möglichkeit. Und das wäre katastrophal.“ (dpa/red)



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