Großspender von DeSantis unterstützt jetzt Trump

Der Geschäftsmann Robert Bigelow, der früher der größte Unterstützer von Floridas Gouverneur Ron DeSantis' Wahlkampf war, spendet jetzt an Donald Trump. Auffällig ist, dass viele von Trumps jetzigen Großspendern bisher nicht oder nur relativ wenig spendeten.
Titelbild
Der Präsident und Gründer von Bigelow Aerospace, Robert Bigelow (r.), zusammen mit der stellvertretenden NASA-Chefin Lori Garver, am 16. Januar 2013 in Las Vegas.Foto: Bill Ingalls/NASA via Getty Images
Von 23. März 2024

Die Trump-Kampagne erhält eine Finanzspritze von einem Spender, der zuvor 20 Millionen US-Dollar an eine Organisation gegeben hat, die Floridas Gouverneur Ron DeSantis im Vorwahlkampf der Republikaner unterstützte.

Am 20. März veröffentlichten verschiedene sogenannte politische Aktionskomitees, die mit Donald Trump verbunden sind, ihre Finanzberichte bei der Bundeswahlbehörde FEC, die ihre Aktivitäten im Februar widerspiegeln.

PACs (Political Action Comittees) sind Organisationen, die Spendengelder für Wahlkampfzwecke einsammeln. Formal dürfen diese nicht direkt einer Kampagne das Geld geben oder sich mit dieser abstimmen. Super-PACs, die Spenden in unbegrenzter Höhe erlauben, werden im Rahmen der US-Wahlkampffinanzierung oft als Symbole für die Machtausübung wohlhabender Großspender in der Politik angesehen.

Laut des Monatsberichts der drei Organisationen, die mit dem ehemaligen Präsidenten in Verbindung stehen, verfügten sie Ende Februar zusammen über 63,1 Millionen US-Dollar an Barmitteln. Sie nahmen etwa 28,7 Millionen US-Dollar ein und gaben insgesamt etwa 22 Millionen US-Dollar aus.

Diese Organisationen sind Donald J. Trump for President 2024 Inc., Save America und Make America Great Again Inc. Letztere ist führend bei der Mittelbeschaffung für Trump. Sie hatte im Februar etwa 12,8 Millionen Dollar eingenommen und im bisherigen Jahr 2024 etwa 20,1 Millionen US-Dollar gesammelt.

Donald J. Trump for President 2024 teilte der FEC mit, dass sie Ende Februar über 33,5 Millionen Dollar verfügte.

Der republikanische Präsidentschaftskandidat und ehemalige Präsident Donald Trump begrüßt seine Anhänger nach seiner Rede am Super-Tuesday-Vorwahltag im Mar-a-Lago Club in Palm Beach, Florida, am 5. März 2024. Foto: Madalina Vasiliu/The Epoch Times

Bigelow unterstützt Trump

MAGA Inc. erhielt im Februar Schecks in Höhe von mehreren Millionen Dollar. Der größte kam von einem bisherigen Großspender von DeSantis. Laut FEC-Aufzeichnungen schickte Robert Bigelow am 9. Februar eine Spende von fünf Millionen US-Dollar an MAGA Inc.

Die Epoch Times berichtete zuvor, dass der Gründer und Präsident von Bigelow Aerospace in North Las Vegas, Nevada, 20 Millionen US-Dollar an Never Back Down Inc. gespendet hatte, ein PAC, das DeSantis im Jahr 2023 unterstützte.

Außerdem überwies er zehn Millionen US-Dollar an ein in Florida ansässiges politisches Konto, das DeSantis im Jahr 2022 unterstützte.

Bigelow ist auch Präsident des Immobilienunternehmens Your Best Management Group, zu der Budget Suites of America gehört. Im Jahr 2023 erklärte er, dass er Trump unterstützen werde, nachdem er von DeSantis‘ Kandidatur enttäuscht wurde.

Die von der Organisation OpenSecrets geführten Spendenaufzeichnungen zeigen, dass die größten politischen Spenden von Bigelow an die Republikaner gingen, obwohl er zwischen 2007 und 2011 eine Reihe von demokratischen Anliegen unterstützte.

Vertreter von Bigelow reagierten nicht sofort auf eine Anfrage der Epoch Times nach einem Kommentar.

Weitere Millionenspender

Der ägyptisch-amerikanische Geschäftsmann Emil Michael und sein Immobilienunternehmen M8 Enterprises haben laut FEC-Aufzeichnungen im Februar jeweils eine Million US-Dollar an MAGA Inc. gespendet.

Laut seiner Website ist Michael ein ehemaliger Chief Business Officer bei Uber und hat führende Rollen in mehreren erfolgreichen Technologieunternehmen gespielt.

Laut den Aufzeichnungen von OpenSecrets war Michael bisher kein bedeutender politischer Spender. Er hat noch nie mehr als 10.000 Dollar gespendet und hat in der Vergangenheit sowohl an Demokraten als auch an Republikaner Geld gegeben.

Darüber hinaus, hat der Gründer der Sandwich-Restaurantkette Jimmy John’s, James J. Liautaud, im Februar eine Million US-Dollar an MAGA Inc. gespendet.

Liautaud, der jetzt in den FEC-Aufzeichnungen als Rentner aufgeführt ist, ist ebenfalls bisher nicht als Großspender aufgefallen, gab aber laut OpenSecrets häufig Geld an republikanische Kandidaten und Anliegen. Seine Spende an MAGA Inc. ist seine bisher größte.

Laut Forbes besitzt Liautaud geschätzte 2,4 Milliarden US-Dollar.

Ein Logo der Sandwich-Restaurantkette Jimmy John’s, die sich auf den Lieferservice spezialisiert hat, hängt am 9. Juni 2016 vor einem ihrer Läden in der Innenstadt von Washington. Foto: Mladen Antonov/AFP/Getty Images

RAI Services, eine Sparte des Tabakunternehmens Reynolds American aus Winston-Salem, North Carolina, hat laut FEC-Aufzeichnungen im Februar eine Million US-Dollar an MAGA Inc. gespendet. Reynolds American ist im Besitz von British American Tobacco, einem der weltweit größten Tabakkonzerne.

Laut OpenSecrets spendet RAI Services regelmäßig an die Republikanische Partei. Im Jahr 2020 schickte das Unternehmen eine Million US-Dollar an den Senate Leadership Fund, welcher Republikaner unterstützt.

Alan Fair, der CEO des in Denver ansässigen Immobilienunternehmens Alden Torch Financials, spendete im Februar laut FEC-Aufzeichnungen eine Million US-Dollar an MAGA Inc.

Laut OpenSecrets hat Fair zuvor DeSantis‘ Kandidatur mit einer 100.000-US-Dollar-Spende an Never Back Down unterstützt. Vor seiner Spende von einer Million Dollar an MAGA Inc. war dies seine bisher größte politische Spende. In seiner politischen Spendenkarriere hat Fair sowohl an Republikaner als auch an Demokraten gespendet.

Die Ex-Senatorin von Georgia, Kelly Loeffler, spendete laut FEC-Aufzeichnungen im Februar 720.000 Dollar an MAGA Inc. Auch Loeffler war bisher keine politische Großspenderin. Die Spende an MAGA Inc. ist ihre bisher größte. Loefflers Ehemann, Jeff Sprecher, der Gründer und CEO von Intercontinental Exchange, ist laut Forbes schätzungsweise eine Milliarde US-Dollar schwer.

Vertreter von Michael, Liautaud, RAI Services, Fair und Loeffler reagierten nicht sofort auf eine Anfrage von Epoch Times.

Senatorin Kelly Loeffler begrüßt die Menge während einer Party zur Stichwahl in Atlanta, Georgia, am 6. Januar 2021. Foto: Brandon Bell/Getty Images

Politische Fonds decken Trumps Rechtskosten

Aus Aufzeichnungen der Wahlbehörde geht weiter hervor, dass drei mit Trump verbundenen Komitees im Februar etwa 6,5 Millionen US-Dollar für verschiedene Rechtsberatungskosten gezahlt haben. Damit beläuft sich die Gesamtsumme für Rechtskosten in diesem Jahr bisher auf etwa 10,2 Millionen US-Dollar.

Eine Reihe von PACs und gemeinsamen Fundraising-Komitees, die zusätzliche Rechtskosten zahlen könnten, müssen ihre Aktivitäten im Jahr 2024 noch melden.

Save America war im Februar der Spitzenreiter bei den Rechtskosten. Es gab in diesem Monat etwa 5,6 Millionen US-Dollar dafür aus. Trump hat wiederholt erklärt, dass die Verfahren gegen ihn politisch motiviert seien.

Auch im März wurde der volle Umfang der finanziellen Situation der Trump-Kampagne nicht offengelegt. Eine Reihe von Aktionskomitees, die mit Präsident Trump verbunden sind und vierteljährlich Bericht erstatten, müssen am 15. April Rechenschaft ablegen.

Die Biden-Kampagne, die nach eigenen Angaben über verschiedene Verbündete und Komitees auf mehr als 155 Millionen US-Dollar an Barmitteln zugreifen könnte, verfügte über mehr Geld als die drei Trump-Komitees, die am 20. März offengelegt wurden.

Das wichtigste Wahlkampfkomitee, Biden for President, meldete, dass es Ende Februar über 71 Millionen US-Dollar an Barmitteln zur Verfügung hatte.

In einer E-Mail an den Reporter fragte das PAC Biden for President sarkastisch: „Ist es ein Erfolgsrezept für den November, wenn man bei den Barmitteln fast vier zu eins hinter dem Gegner zurückliegt und die Spender dazu bringt, seine persönlichen Schulden zu decken, anstatt die Kampagne zu finanzieren?“

„Donald Trump kann kein Geld auftreiben, versteckt sich in seinem Country Club und überlässt seine Kampagne Sträflingen und Verschwörungstheoretikern“, sagte Ammar Moussa, eine Sprecherin von Biden for President, in einer Mitteilung. „Das ist keine erfolgreiche Strategie.“

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: Major DeSantis Donor Now Funding Trump“ (deutsche Bearbeitung nh)



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