„Keine Klimagerechtigkeit auf besetztem Land“: Greta Thunbergs neuerliche Ausfälle gegen Israel

Zu Tumulten kam es am Sonntag während einer Klimademonstration in Amsterdam. Ein Teilnehmer kritisierte, dass „Fridays for Future“-Initiatorin Greta Thunberg diese für Hetze gegen Israel nutzte. Daraufhin ließ sie ihn von der Bühne entfernen.
Titelbild
Greta Thunberg (r.) und Sahar Shirzad bei einer Klimademonstration in Amsterdam am 12. November 2023.Foto: ROBIN UTRECHT/ROBIN UTRECHT/ANP/AFP via Getty Images
Von 13. November 2023

Am 22. November finden in den Niederlanden Parlamentswahlen statt. Aus diesem Anlass hatten Klimaaktivisten am Sonntag, 12.11., zu einer Großkundgebung in Amsterdam aufgerufen, zu der 85.000 Teilnehmer erschienen waren. Doch statt zu einer machtvollen Demonstration geriet die Zusammenkunft zu einer Dokumentation einer sich abzeichnenden Spaltung der Klimabewegung. Ein Faktor dabei ist „Fridays for Future“-Gründerin Greta Thunberg, die seit Wochen gegen Israel agitiert.

Thunberg lässt Kritiker von der Bühne werfen

In Amsterdam erschien Thunberg mit einem Palästinensertuch und forderte auf, auf die „Unterdrückten“ zu hören und für „Frieden und Gerechtigkeit“ zu kämpfen. Anschließend reichte sie das Mikrofon an eine Frau weiter, die Israel vorwarf, „in meinem Land einen Völkermord“ zu begehen. Sie warf der israelischen Armee vor, gezielt Krankenhäuser und Zivilisten anzugreifen.

Als Thunberg das Mikrofon wieder in Händen hatte, stürzte ein Mann auf die Bühne, ergriff es und rief in dieses hinein:

Ich bin für eine Klimademonstration hierhergekommen, nicht, um politische Ansichten zu hören.“

Thunberg ließ ihn daraufhin unter Buhrufen von der Bühne werfen und rief selbst in die Menge, es gebe „keine Klimagerechtigkeit auf besetztem Land“. Israel hatte bereits 2005 den Gazastreifen vollständig geräumt.

Seit 1994 übt die „Palästinensische Autonomiebehörde“ (PA) zudem weitreichende Hoheitsrechte über das sogenannte Westjordanland aus. Die endgültige Klärung des Status der umstrittenen Gebiete steht jedoch noch aus.

Instagram-Aufruf mit antisemitischer Symbolik im Hintergrund

Es ist nicht das erste Mal, dass Greta Thunberg die von ihr gegründete Klimabewegung zur Plattform für sogenannte Palästina-Solidarität umfunktioniert. Am 27. Oktober marschierte sie zusammen mit einigen Anhängern vor dem Parlament in Stockholm auf, um „Gerechtigkeit für Palästina“ zu fordern.

Eine Woche zuvor hatte sie zur „Solidarität“ mit dem von der terroristischen Hamas kontrollierten Gazastreifen aufgerufen. Im Hintergrund war auf dem Bild eine Krake zu sehen, was Kritiker als Bezugnahme auf die Legende einer „jüdischen Weltverschwörung“ interpretieren. Thunberg selbst erklärt, über diese Assoziationsmöglichkeit nicht informiert gewesen zu sein.

 

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Anteilnahme gegenüber den mehr als 1.200 Opfern der Massaker der Hamas in israelischen Grenzgebieten vom 7. Oktober war vonseiten Thunbergs bislang nicht zu bemerken. Stattdessen teilte sie Beiträge, auf denen von einem „Genozid“ in Gaza die Rede ist – von einem Account, der zur Vernichtung Israels aufruft.

Neubauer auf Distanz zu Thunberg – Bruch mit internationaler Sektion aber kein Thema

Wie „Bild“ berichtet, ist auch der internationale Account von „Fridays for Future“ (FfF) zuletzt mit massiven antisemitischen Tiraden in Erscheinung getreten. Zudem war in Hamas-Duktus die Rede von palästinensischen „Märtyrern“.

Zuletzt ist die deutsche „Fridays for Future“-Sprecherin Luisa Neubauer auf Distanz zu Thunberg und zum internationalen Account gegangen. Sie erklärte, man hätte sich vonseiten der deutschen Gruppe „schon im Vorfeld klarer verortet“, hätte man Statements dieser Art absehen können. Diese seien ohne Absprache oder Faktencheck erfolgt.

Eine Namensänderung vonseiten der deutschen Sektion von FfF oder einen Abkopplung von der internationalen Organisation lehnte Neubauer jedoch ab. Eine solche hatte zuvor der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, gefordert. Neubauer erklärte, ein solcher Schritt löse „nicht das eigentliche Problem, vor dem wir stehen“.

Stattdessen wolle Neubauer erkunden, „mit wem wir noch eine Arbeitsgrundlage auf Basis gemeinsamer Werte finden und wo die sein könnte“.

Lemke befürchtet Vertrauensverlust infolge einseitiger themenfremder Positionierungen

Kritik an Thunbergs Position hatte auch Bundesumweltministerin Steffi Lemke geübt. Die Grünen-Politikerin sprach gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND) von „unsäglichen Äußerungen“ zum Terrorangriff auf Israel. Diese zerstörten „das große Vertrauen, das viele, vor allem auch junge Menschen, in die Integrität der Bewegung haben“.

Eine ähnliche Auffassung teilen auch einige Nutzer von X. Sie sind der Meinung, dass einseitige Positionierungen außerhalb von Kernthemen zum Zerfall der Bewegung beitragen.

Andere stellen Thunberg als neues Sprachrohr der Hamas dar.

Rassismus in der Bewegung „Fridays for Future“ nicht zum ersten Mal ein Thema

Bereits in der Vergangenheit war es innerhalb von „Fridays for Future“ in zahlreichen Ländern zu Rassismus-Debatten gekommen. So warf der Rapper „Chefket“ der deutschen Sektion solchen vor, nachdem diese einen geplanten Auftritt von ihm bei einer Demo abgesagt hatte.

Während FfF diesen Schritt mit problematischen Texten des Musikers begründete, konterte dieser mit dem Hinweis darauf, dass die Klimabewegung hauptsächlich aus Personen der reichen weißen Oberschicht bestehe. Er verballhornte deren Eigennamen in „White Day for Future“.

In Bremen, aber auch im neuseeländischen Auckland lösten sich lokale Gruppen auf, nachdem ihnen vorgeworfen wurde, die Interessen von Nichtweißen zu negieren.

Die ebenfalls aus einer der reichsten Familien Schwedens stammende Greta Thunberg scheint unterdessen nicht nur die „Palästina-Solidarität“, sondern auch den „Kampf gegen den Kapitalismus“ als Kampagnenthema entdeckt zu haben. Im Anschluss an die Kundgebung in Amsterdam nahm sie an einem Marsch teil, auf dem Parolen gegen diesen gerufen wurden.



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