Österreichs Bundeskanzler kritisiert deutsche Pkw-Maut und verstärkte Grenzkontrollen

Es sei "ein Belastungstest für die guten deutsch-österreichischen Beziehungen. Eine Maut für Ausländer schwächt die Solidarität in Europa", so Kern. Kritik übte Kern auch an verstärkten Grenzkontrollen durch Deutschland.
Titelbild
Maut für alle: auch in DeutschlandFoto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times10. Dezember 2016

Österreichs Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) hat scharfe Kritik an der geplanten deutschen Autobahn-Maut geübt. „Wir sind in Österreich sehr unglücklich darüber“, sagte Kern der „Bild am Sonntag“. Es sei „ein Belastungstest für die guten deutsch-österreichischen Beziehungen. Eine Maut für Ausländer schwächt die Solidarität in Europa“.

Das Argument von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindts (CSU), dass Deutsche in Österreich auch eine Maut zahlen müssten, wollte Kern nicht gelten lassen: „Eine geschickte Finte vom deutschen Verkehrsminister. Bei uns zahlt die Maut jeder, unabhängig von seiner Geburtsurkunde. Da gibt es keine Ermäßigung oder gar Rückerstattung für Österreicher.“

Kritik übte Kern auch an verstärkten Grenzkontrollen durch Deutschland: „Angesichts der deutlichen Reduzierung der Zuwanderung in Mitteleuropa hätte ich erwartet, dass wir ohne Grenzkontrollen auskommen. Aber Deutschland fängt jetzt damit an, die Grenzen nach Österreich verschärft zu kontrollieren. Zu Beginn der Wintersaison behindert diese Entscheidung Wirtschaft und Tourismus und stößt bei uns zu Recht auf Kritik – auch weil sie einen Domino-Effekt in Richtung Süden auslösen wird. Dessen müssen sich Bayern und die deutsche Bundesregierung bewusst sein.“

Er habe wenig Verständnis für den Zeitpunkt der Kontrollen: „Da schwingt Symbolpolitik zu Beginn eines Wahljahres mit. Wir sollten doch nicht den Brenner oder den Walserberg schützen, sondern die Außengrenzen der EU in Italien oder Griechenland.“ (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion