Saudi-Arabien bereit zu fünftägiger Waffenruhe im Jemen

Riad (dpa) - Saudi-Arabien ist zu einem fünftägigen Waffenstillstand im Jemen bereit, damit Hilfe für die notleidenden Menschen ins Land gebracht werden kann. Voraussetzung sei, dass auch die schiitischen Huthi-Rebellen der Feuerpause zustimmten…
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Schwere Zerstörungen in Jemens Hauptstadt Sanaa: Flugzeuge der von Saudi-Arabien geführten Koalition versetzen nicht nur die Huthi-Rebellen in Angst und Schrecken.Foto: Yahya Arhab/dpa
Epoch Times7. Mai 2015
Saudi-Arabien ist zu einem fünftägigen Waffenstillstand im Jemen bereit, damit Hilfe für die notleidenden Menschen ins Land gebracht werden kann. Voraussetzung sei, dass auch die schiitischen Huthi-Rebellen der Feuerpause zustimmten.

Das sagte US-Außenminister John Kerry in Riad nach einem Treffen mit seinem saudischen Kollegen Adil al-Dschubir. Der Waffenstillstand solle bald in Kraft treten. Ein genaues Datum gebe es aber noch nicht. Es würden einige Tage zur Vorbereitung gebraucht, erklärte Kerry.

„Wir rufen die Huthis und alle, die sie unterstützen, dringend auf, die große Gelegenheit nicht zu verpassen“, sagte er weiter. Saudi-Arabien wolle zudem alle jemenitischen Konfliktparteien zu einer Konferenz einladen. Kerry war am Mittwoch in Riad eingetroffen und hatte sich unter anderem mit König Salman getroffen. Von saudischer Seite hieß es, der US-Außenminister haben dem Monarchen einen „humanitären Waffenstillstand“ vorgeschlagen.

Die saudische Luftwaffe und ihre Verbündeten bombardieren seit März Huthi-Stellungen im südlichen Nachbarland Jemen. Damit wollen sie den jemenitischen Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi zurück ins Amt bringen, der vor den Rebellen nach Saudi-Arabien geflohen ist. Die USA unterstützen die Militäroperation mit Waffen und Informationen des Geheimdienstes. Hilfsorganisationen warnen vor einer humanitären Katastrophe im Jemen, sollte nicht mehr Hilfe ins Land kommen.

Das sunnitische Saudi-Arabien wirft dem schiitischen Iran vor, die Huthis mit Geld und Waffen zu beliefern. Riad betrachtet Teheran als den größten Konkurrenten in der Region und will den iranischen Einfluss eindämmen. So unterstützt Saudi-Arabien in Syrien die Rebellen, während Iran an der Seite der Regierung in Damaskus steht. Zuletzte hatte es wiederholt Berichte gegeben, dass Saudi-Arabien seine Hilfe für die syrischen Regimegegner verstärkt hat.

Kerry sagte, Assad werde „nicht Teil einer langfristigen Zukunft“ in Syrien sein. Das Regime greife „unschuldige Frauen und Kinder“ mit Fassbomben an und setze außerdem Giftgas und Folter gegen die Menschen ein. „Wir glauben, dass Assad seine Legitimität verloren hat“, erklärte Kerry. Mitte März hatte der US-Außenminister mit der Äußerung für Aufsehen gesorgt, die USA seien zu Gesprächen mit Assad bereit, um den vierjährigen Bürgerkrieg zu beenden.

(dpa)


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