SPD-Mann wird neuer Oberbürgermeister von Chemnitz

Titelbild
Das Chemnitzer Rathaus. Chemnitz ist die drittgrößte Stadt im Freistaat Sachsen.Foto: iStock
Epoch Times11. Oktober 2020

Der SPD-Politiker Sven Schulze ist neuer Oberbürgermeister von Chemnitz. Schulze erhielt am Sonntag im zweiten Wahlgang knapp 35 Prozent der Stimmen und setzte sich damit gegen vier Mitbewerber durch. Damit wird die drittgrößte sächsische Stadt weiterhin von einem SPD-Stadtoberhaupt geführt. Die bisherige Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig (SPD), die 14 Jahre an der Spitze der Stadt stand, trat nicht erneut zur Wahl an.

Schulze ist seit 2015 Bürgermeister für Personal, Finanzen und Organisation sowie Stadtkämmerer von Chemnitz.

CDU-Kandidatin erreichte zweithöchsten Stimmenanteil

Den zweithöchsten Stimmenanteil errang am Sonntag die CDU-Politikerin Almut Patt mit 22  Prozent. Für die Linke war die Landtagsabgeordnete Susanne Schaper angetreten, sie bekam 16 Prozent. Der AfD-Bundestagsabgeordnete Ulrich Oehme kam den Angaben zufolge auf 13,2 Prozent, und der parteilose Einzelkandidat Lars Faßmann holte 13,8 Prozent der Stimmen.

Im ersten Wahlgang vor drei Wochen waren zunächst neun Kandidaten angetreten. Keiner davon hatte die nötige Mehrheit bekommen, weshalb ein zweiter Wahlgang nötig wurde. Insgesamt waren rund 196.000 Bürger aufgerufen, mit ihrer Stimme über das neue Stadtoberhaupt für die kommenden sieben Jahre zu entscheiden.

Proteste nach Tod eines 35-jährigen Chemnitzer durch Messerangriff von Ausländer

Bundesweit in die Schlagzeilen geriet Chemnitz im Jahr 2018 nachdem damals am Rande des Stadtfests ein 35-Jähriger Chemnitzer von einem Syrer erstochen worden war und viele Chemnitzer daraufhin auf die Straße gingen und gegen die Einwanderungspolitik der Bundesregierung demonstrierten. An den Demonstrationen nahmen auch Rechtsextreme teil.

Am Rande der Proteste soll es, nach Aussage der Bundeskanzlerin und ihres Regierungssprechers, aber auch von anderen Regierungsvertretern, zu „Hetzjagden“ auf Ausländer gekommen sein. Örtliche Medien, der sächsische Ministerpräsident als auch der damalige Bundesverfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen widersprachen dieser Darstellung. Maaßen verlor dadurch seinen Dienstposten.

In der Bevölkerung, politisch aber auch medial löste dies große Diskussionen aus. Im August 2019 wurde der Syrer für die Tat zu neuneinhalb Jahren Haft verurteilt. (afp/er)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion