Kommt eine militärische Zusammenarbeit?
Nordkorea schickt eine Wirtschaftsdelegation in den Iran
Fachleute sind alarmiert: So wie Nordkorea Russland mit Waffen beliefert habe, könnte es dies nun auch für Teheran tun, „im Austausch für Gegenleistungen wie Öl und Finanzhilfen“. Eine Wirtschaftsdelegation aus Nordkorea, die den Iran besucht, weckt Argwohn.

Reklame für iranische Raketen im Iran.
Foto: ATTA KENARE/AFP via Getty Images
Nordkorea hat nach eigenen Angaben eine Wirtschaftsdelegation in den Iran entsandt. Wie die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA am Mittwoch berichtete, flog die Delegation unter der Leitung des Ministers für Außenwirtschaftsbeziehungen, Yun Jong Ho, am Montag von der Hauptstadt Pjöngjang aus in den Iran.
Weitere Einzelheiten zu dem Besuch wurden zunächst nicht genannt. Analysten zufolge weckt er aber Bedenken hinsichtlich der möglichen militärischen Zusammenarbeit der beiden international isolierten Länder.
Seit Beginn des Ukraine-Krieges haben Russland und Nordkorea ihre Beziehungen zueinander intensiviert. Im März hatte Russland mit einem Veto im UN-Sicherheitsrat die Überwachung der internationalen Sanktionen gegen Nordkorea gestoppt.
Enge Beziehungen Nordkorea, Iran, Russland
Nach südkoreanischen Angaben hat Nordkorea mittlerweile zudem 7.000 Container mit Rüstungsgütern für den Ukraine-Krieg an Russland geliefert – möglicherweise im Austausch gegen Moskaus technische Unterstützung für sein Spionagesatellitenprogramm.
Auch zum Iran unterhält Russland enge Beziehungen: Beide Länder sind enge militärische und politische Verbündete. Westliche Länder werfen dem Iran vor, Russlands Krieg in der Ukraine mit einer großen Anzahl an Drohnen und anderen Waffen zu unterstützen.
Der Besuch der nordkoreanischen Delegation erfolgt zudem, nachdem der Iran erstmals von seinem Staatsgebiet aus direkt Israel angegriffen hatte. Aus Sicht des Analysten Hong Min vom Institut für die Nationale Wiedervereinigung Koreas in Seoul signalisiert die Reise Pjöngjangs Absicht, seine Beziehungen zu Teheran auszuweiten und zu vertiefen – womöglich durch Waffenlieferungen für Irans Konflikt mit Israel.
Angesichts der aktuellen Situation zwischen dem Iran und Israel verdiene der Besuch „große Aufmerksamkeit“, sagte Hong der Nachrichtenagentur AFP.
Der Fachmann verwies dabei auch auf die langjährige Zusammenarbeit zwischen den Verbündeten: Bereits seit den 1980er Jahren arbeiteten Teheran und Pjöngjang bei Waffenprogrammen zusammen. So wie Nordkorea Russland mit Waffen beliefert habe, könnte es dies nun auch für Teheran tun, „im Austausch für Gegenleistungen wie Öl und Finanzhilfen“, sagte er. (afp)
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